Ingeborg Bachmann und Heinrich Böll: Raus aus einem verlorenen Land

Auch Schriftsteller verreisen. Von Heinrich Böll könnte man sagen: Er lebt verreist. Er ist eigentlich nie zu Hause, obwohl er sich Mitte der Fünfzigerjahre in Köln ein stattliches Haus errichtet hat. Aber in dem hält er sich nicht gerne auf, denn das teure neue Haus nervt ihn „in seiner Solidität“. Jedenfalls ist Ingeborg Bachmann in diesem Briefwechsel ständig damit beschäftigt, entweder für die Familie Böll Unterkünfte in Italien ausfindig zu machen oder Einladungen abzuwehren, mit den Kindern der Bölls in Irland Karten zu spielen oder sonst wo, wo die dauerverreisten Bölls gerade sind.