Inflation: Lebensmittelpreise stiegen im März trotz gesunkener Inflationsrate
Die Preise in Deutschland sind im März nicht mehr ganz so stark gestiegen wie in den Monaten zuvor. Allerdings verteuerten sich hierzulande Nahrungsmittel überdurchschnittlich. Insgesamt lagen die Verbraucherpreise im März um 2,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Damit bestätigten die Statistiker ihre Schätzung. Zuvor lag die jährliche Inflationsrate im Januar und Februar noch bei 2,3 Prozent; im Dezember waren es 2,6 Prozent.
Die Preise für Lebensmittel stiegen zwischen März 2024 und März 2025 um 3,0 Prozent. Das sind 0,1 Punkte mehr als zunächst
geschätzt wurde. Damit beschleunigte sich die Verteuerung für den Einkauf im
Supermarkt weiter, im Februar hatte es bereits einen Sprung auf 2,4
Prozent gegeben. Nur wenige Produkte waren etwas günstiger als ein
Jahr zuvor. Darunter zählen Fisch und Meeresfrüchte. Deutliche Preissteigerungen gab
es hingegen bei Grundnahrungsmitteln wie Speisefetten und Ölen, die sich 9,2
Prozent verteuerten. Auch die Preise für Obst (+5,7 Prozent) und Gemüse (+5,3 Prozent) sowie bei
Molkereiprodukten und Eiern (+4,1 Prozent) stiegen kräftig.
Energiepreise sinken im Jahresvergleich deutlich
Bei Dienstleistungen zogen die Preise dagegen nicht mehr ganz so stark an. Sie lagen im März 3,5 Prozent über dem Niveau
des Vorjahresmonats. Eine dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer für
Speisen in Restaurants und Gaststätten von 19 auf 7 Prozent soll nach
Plänen von Union und SPD für weitere Entlastung im Dienstleistungssektor sorgen. Dafür müsste die
Branche aber diesen Steuervorteil an die Kundschaft weitergeben und die
Preise senken.
Die Preise für Tanken und Heizen gingen im Jahresvergleich ebenfalls zurück. Die Energiepreise sanken zwischen März 2024 und März 2025 um 2,8 Prozent. In den drei Monaten zuvor hatten die Energiepreise jeweils um 1,6 Prozent unter Vorjahresniveau gelegen. Nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022 waren die Preise für Energie, aber auch für Lebensmittel rasant gestiegen.
Viele Volkswirte rechnen damit, dass die Inflationsrate in Deutschland im Jahresverlauf weiter zurückgehen wird. Jedoch wird die Rate nicht ganz so schnell sinken, wie zunächst erhofft. Nach jüngsten Einschätzungen des Münchner ifo-Instituts von Ende März dürfte die Inflationsrate in den kommenden Monaten weitgehend unverändert bei etwas mehr als zwei Prozent und damit knapp über der Zielmarke der Europäischen Zentralbank liegen.