Inflation in den USA: Notenbank Fed deutet Zinspause an

Verwaltungsgebäude der Fed in Washington:

Verwaltungsgebäude der Fed in Washington:


Foto: Leah Millis / REUTERS

Die amerikanische Notenbank Fed hat die Zinsen massiv erhöht, um die Inflation zu bekämpfen – doch nun fassen die Notenbanker womöglich eine Pause ins Auge. Dies geht aus den Protokollen der jüngsten geldpolitischen Sitzung von Anfang Mai hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurden.

Den Protokollen zufolge waren sich die Führungsmitglieder der Zentralbank uneins über den weiteren Kurs. So plädierten manche Fed-Vertreter für weitere Zinsschritte, andere für ein Abwarten. Die Mehrheit der Sitzungsteilnehmer sprach sich demnach dafür aus, das weitere Vorgehen offenzulassen – was eine Pause bei den Zinserhöhungen wahrscheinlicher macht.

Einige Teilnehmer erklärten sogar, dass die auf der Sitzung beschlossene Anhebung aus ihrer Sicht womöglich die letzte sein könnte.


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Andere hielten dem entgegen, dass sich die Notenbank ihre Optionen angesichts der hartnäckigen Inflation offenhalten müsse. Fast alle Teilnehmer der Sitzung sahen auch Aufwärtsrisiken für die Inflation. Einige hielten weitere Zinserhöhungen für »wahrscheinlich« notwendig.

Das Fed-Direktoriumsmitglied Christopher Waller machte unterdessen in einer Rede deutlich, dass auch bei einer Zinspause im Juni die Phase der Zinserhöhungen noch nicht enden müsse. Eine Anhebung im Juli bleibe eine Option: Bis Juli herrsche mehr Klarheit über die Kreditbedingungen. Wenn die Bankkonditionen sich dann nicht übermäßig verschärft haben sollten, könnte eine Zinserhöhung im Juli »durchaus die richtige Geldpolitik sein«, sagte Waller.

Die amerikanische Notenbank hat die Zinsen seit Anfang des Jahres 2022 von nahe null auf eine Spanne von 5,00 bis 5,25 Prozent erhöht, um dem Preisauftrieb entgegenzuwirken. Mit zuletzt 4,9 Prozent liegt die Inflation jedoch noch weit über dem Ziel der Fed von zwei Prozent.


mic/Reuters/dpa