Industrie | Stahlarbeiter: „Dass welcher Faschismus wiederkommt. Dagegen zu tun sein wir uns wehren“

Dirk Riedel ist Stahlarbeiter bei Thyssenkrupp, genau wie sein Vater und Großvater. Außerdem ist er Betriebsrat für 10.600 Beschäftigte in Duisburg. Dort geht die Angst um: Was passiert, wenn hier jetzt die Deindustrialisierung beginnt?


„Im Herzen bin ich Stahlarbeiter“, sagt Dirk Riedel. „Das Herz ist das, was du nie vergisst.“

Foto: Max Slobodda für der Freitag


Duisburg ist die „Stahlstadt“. Auf dem Weg zu Thyssenkrupp wird das schon ein paar Straßenbahnstationen vorher klar. Von weitem sieht man die Hochöfen, aus denen Rauch in den Himmel steigt. Die Straßenbahnstationen heißen „Thyssen Tor 10“ oder „Thyssen Kokerei“. Vor dem Werk ist der Arbeitskampf der Belegschaft unübersehbar: Ein Zelt steht dort mit der Aufschrift „Mahnwache“ und „mobiles Betriebsratsbüro“. Es ist einer der Arbeitsplätze von Dirk Riedel. Er ist 49 Jahre alt, Stahlarbeiter und Betriebsrat – und arbeitet schon sein ganzes Leben lang hier.

der Freitag: Du hast dich vorgestellt als „Dirk, Stahlarbeiter“. Dabei bist du gar nicht mehr wirklich Stahlarbeiter, sondern Bet