Im Alter von 92 Jahren: Ernsting’s family: Mit-Gründerin Lilly Ernsting ist tot

1968 hat Lilly Ernsting gemeinsam mit ihrem Mann Kurt den Grundstein für das Unternehmen Ernsting’s family mit heute fast 2000 Filialen gelegt. Als Gesellschafterin hat sie die Geschicke des Händlers bis in die Gegenwart mitgeprägt. Nun ist Lilly Ernsting im Kreise ihrer Familie verstorben.

Nach kurzer Krankheit ist Lilly Ernsting vergangenen Mittwoch (15. März) im Alter von 92 Jahren friedlich gestorben. “Das gesamte Unternehmen, die Geschäftsführung und der Beirat zeigen sich zutiefst bestürzt über ihren Tod und trauern mit allen Angehörigen und Freund*innen der Familie Ernsting”, heißt es von dem Unternehmen, das sie im Jahr 1968 gemeinsam mit ihrem Mann Karl, der 2011 verstorben ist, in Coesfeld gegründet hat – damals noch unter dem Namen Minipreis.
Kümmerte sie sich anfangs um die Gestaltung und Schaltung von Zeitungswerbung sowie die Abrechnung aller damaligen Marketingaktivitäten, prägte sie bis in die Gegenwart als Gesellschafterin die Geschicke von Ernsting’s family mit. Einem Unternehmen, das heute mit über 1920 Filialen in Deutschland und Österreich sowie einem Online-Shop präsent ist, etwa 12.000 Mitarbeitende beschäftigt und im Geschäftsjahr 2021/22 rund 1,285 Mrd. Euro umgesetzt hat.
“Sie war Vorbild, Ratgeberin und hat Maßstäbe für Entscheidungen vielfältiger Art gesetzt”, sagt Timm Homann, CEO des mittelständischen Familienunternehmens, über die vierfache Mutter, Großmutter und Urgroßmutter. Dabei habe sie das Rampenlicht stets gemieden.

Großes Engagement für Kultur und Gesellschaft

Statt sich selbst in den Vordergrund zu stellen, haben Lilly Ernsting und ihr Mann sich stets für Kultur und Gesellschaft eingesetzt, was “zwei gemeinnützige Stiftungen, das national renommierte Glasmuseum in Lette, das Zentrum ‘Wissen, Bildung und Kultur’ sowie das Konzert Theater Coesfeld, welches 2007 erbaut wurde”, belegen. Mehr als 30 Jahre arbeitete sie mit dem karitativen Verein Herzenswünsche aus Münster zusammen, der sich für die Wunscherfüllung erkrankter Kinder und ihrer Familien einsetzt.

Das Engagement von Lilly Ernsting wurde mehrfach gewürdigt, so war sie unter anderem Ehrenbürgerin der Stadt Coesfeld und Trägerin des Verdienstordens des Landes NRW. 2007 verlieh der damalige Bundespräsident Horst Köhler ihr und ihrem Mann außerdem das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.

“Für Lilly Ernsting war Unternehmertum stets eine untrennbare Symbiose von wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Verantwortung; dies stets mit einem besonderen Augenmerk auf alle Mitarbeiter*innen und Geschäftspartner*innen”, betont Ernsting’s family. Der Filialist werde ihr Andenken bewahren und ihr Werk in ihrem Sinne fortführen, heißt es abschließend.