Iglu-Studie: Die Schulen können nicht alles lösen

Das relativ schlechte Abschneiden Deutschlands bei der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (PDF) nimmt der Ökonom Georg Cremer zum Anlass, Defizite in der Sozialpolitik zu thematisieren. Der ehemalige Generalsekretär des Deutschen Caritasverbands analysiert in loser Reihenfolge für ZEIT ONLINE aktuelle Themen.

Seit Kurzem sind die Ergebnisse
der jüngsten Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (Iglu)
bekannt. Sie haben das übliche, kurze Erschrecken ausgelöst. Deutschland liegt im Mittelfeld der
Industrieländer, nicht gerade gut für ein Land, das so
stolz auf seine Bildungstradition ist. Die mittlere Lesekompetenz ist sogar noch geringer geworden. Besonders problematisch: 25 Prozent der Kinder erreichen bei Iglu nur
eine der beiden untersten Kompetenzstufen. Im Klartext heißt das: Diese Kinder
können nur sehr ungenügend lesen und haben somit sehr schlechte Voraussetzungen
für das Lernen in der Sekundarstufe. 2016 waren es „nur“ 19 Prozent der Kinder,
die so schlecht lesen konnten.