Hinrichtung von Jamshid Sharmahd: Iran bestellt deutschen Botschafter in Teheran ein
Nach der Einbestellung des iranischen Geschäftsträgers in
Berlin wegen der Hinrichtung des Deutsch-Iraners Jamshid Sharmahd hat der Iran
seinerseits den deutschen Botschafter einbestellt. Grund dafür sei die
Einmischung „einiger deutscher Regierungsvertreter“ in die
Rechtsprechung der Islamischen Republik Iran, teilte das Außenministerium in
Teheran mit.
Wann genau die Einbestellung des deutschen Botschafters
erfolgte, ist unklar. Vor der Mitteilung des iranischen Außenministeriums hatte
das Auswärtige Amt den iranischen Geschäftsträger in Berlin einbestellt und
zugleich den deutschen Botschafter in Teheran, Markus Potzel, zu Konsultationen
zurück nach Berlin berufen.
Die iranische Justiz hatte am Montag bekannt gegeben, das
Todesurteil gegen Sharmahd vollstreckt zu haben. Der Deutsch-Iraner, der
zuletzt in den USA lebte, war im August 2020 von iranischen Behörden
festgenommen worden. Nach Angaben seiner Familie wurde er bei einem
Zwischenstopp in Dubai vom iranischen Geheimdienst in den Iran verschleppt.
Baerbock und Scholz kritisieren Iran deutlich
Im Februar 2023 wurde Sharmahd zum Tode verurteilt. Die
iranische Justiz warf ihm vor, im Jahr 2008 an einem Anschlag auf eine Moschee
mit 14 Toten und 300 Verletzten in der südiranischen Stadt Schiras beteiligt
gewesen zu sein. Zudem wurde er beschuldigt, Anführer der Oppositionsgruppe
Tondar zu sein, die das politische System der Islamischen Republik Iran ablehnt
und für die Wiedereinführung der Monarchie eintritt.
Unmittelbar nach Bekanntwerden der Todesnachricht hatte
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) die „Ermordung“ von
Sharmahd angeprangert. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nannte die Hinrichtung
einen „Skandal“.
„Hören Sie auf, Terroristen zu unterstützen“
Die iranische Regierung wies die deutsche Kritik zurück.
„Kein Terrorist genießt im Iran Straffreiheit. Auch nicht, wenn er von
Deutschland unterstützt wird“, teilte der iranische Außenminister Abbas
Araghtschi in einem Beitrag auf X mit, der an Baerbock gerichtet ist. Den Iran
für Sharmahds Hinrichtung zu verurteilen, verdrehe die Tatsachen.
Araghtschi machte Sharmahd dafür verantwortlich, bei dem
Anschlag auf die Moschee „14 unschuldige Menschen“, darunter Frauen
und Kinder, getötet zu haben. Dafür gebe es öffentlich einsehbare Beweise.
„Hören Sie auf, Kindermörder und Terroristen zu unterstützen und
verstecken Sie sich nicht hinter heuchlerischen Menschenrechtsparolen“, schrieb
der iranische Außenminister an Baerbock gerichtet.
Nach der Einbestellung des iranischen Geschäftsträgers in
Berlin wegen der Hinrichtung des Deutsch-Iraners Jamshid Sharmahd hat der Iran
seinerseits den deutschen Botschafter einbestellt. Grund dafür sei die
Einmischung „einiger deutscher Regierungsvertreter“ in die
Rechtsprechung der Islamischen Republik Iran, teilte das Außenministerium in
Teheran mit.
Wann genau die Einbestellung des deutschen Botschafters
erfolgte, ist unklar. Vor der Mitteilung des iranischen Außenministeriums hatte
das Auswärtige Amt den iranischen Geschäftsträger in Berlin einbestellt und
zugleich den deutschen Botschafter in Teheran, Markus Potzel, zu Konsultationen
zurück nach Berlin berufen.