Hans-Georg Maaßen und Verlag C.H. Beck beenden Zusammenarbeit

Hans-Georg Maaßen


Foto: Martin Schutt / dpa

Nach Empörung über die Mitarbeit von Ex-Verfassungsschutzpräsident und CDU-Rechtsaußen Hans-Georg Maaßen an einem Grundgesetz-Kommentar des wichtigsten deutschen juristischen Fachverlags C.H. Beck ist die Zusammenarbeit nun beendet. Man habe sich entschlossen »unsere Möglichkeiten zu nutzen, den Verlagsvertrag mit Herrn Dr. Maaßen zu beenden«, teilte der VErlag mit.. Daraufhin habe der 60-Jährige diesen am 17. Januar selbst gekündigt.

Der Verlag stand schon längere Zeit wegen der Zusammenarbeit unter Druck. Im vergangenen Sommer war bekannt geworden, dass mehrere Juristen mitgeteilt hätten, dass sie wegen des Mitwirkens von Maaßen im »Epping/Hillgruber« für Kommentare in Verlagswerken nicht mehr zur Verfügung stünden. Beim »Epping/Hillgruber« handelt es sich um den wichtigsten deutschen Kommentar zum Grundgesetz. Maaßen durfte sich darin zum Asylgrundrecht äußern.

Maaßen war einst ein hochgeschätzter Topbeamter. Mit der Flüchtlingskrise 2015 begann der CDU-Politiker politisch anzuecken. Drei Jahre später endete seine Karriere beim Bundesamt für Verfassungsschutz mit einem Skandal. Ihm wird eine zu geringe Distanz zur AfD vorgeworfen. Außerdem steht er offenbar rechten Ideologen und Verschwörungsanhängern nahe.

Im August hatte sich C.H. Beck noch unbeeindruckt von der Kritik gezeigt. Inzwischen hat der Verlag sich offenbar umentschieden. Die Kommentierung von Maaßen sei »fachlich nicht zu beanstanden«. Hinsichtlich der Person und der öffentlichen Äußerungen von Maaßen entstand sei jedoch eine heftige Diskussion mit fortschreitender Polarisierung entstanden. »Wir distanzieren uns von allen extremen politischen Äußerungen von Autoren, die die Grenzen des verfassungsrechtlich Vertretbaren austesten«, hieß es in der Mitteilung. Daher habe man sich zum Ende der Zusammenarbeit entschieden.

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bbr