Haifa: Eine Stadt wird zum Schutzraum

Hinter den aufgespannten
weißen Vorhängen ertönt ein langer, schriller Schrei. Gleich darauf noch
einer, der die Schmerzen der Frau erahnen lässt. Es ist Donnerstag, der 26.
September, gegen 17 Uhr, und das nächste Baby im Rambam-Krankenhaus der
israelischen Hafenstadt Haifa hat sich auf den Weg in Richtung Welt gemacht. 30
Meter unter der Erde wird es geboren werden, im größten Bunkerkrankenhaus der
Welt.

„Einerseits ist es
aufregend, diese großartige Einrichtung zu nutzen, die wir bislang für den
Kriegsfall nicht gebraucht haben“, sagt die stellvertretende
Krankenhausdirektorin Michal Mekel bei ihrer Visite, die an der Geburtsstation des
Bunkers vorbeiführt. „Andererseits sind wir besorgt, falls dieser Zustand
andauert“, sagt die 51-Jährige.