Hackerangriff: USA werfen China Cyberangriff aufwärts Finanzministerium vor
Das US-Finanzministerium ist eigenen Angaben zufolge Ziel eines chinesischen Cyberangriffs geworden. Das teilte das Ministerium in einer Erklärung an den
US-Kongress mit, wie die Nachrichtenagentur AFP und die New York Times berichten. Der Angriff habe sich demnach bereits Anfang Dezember ereignet. Streng vertrauliche Daten seien dabei nicht erbeutet worden.
Die Angreifer haben sich der Mitteilung zufolge
Anfang Dezember über einen externen Sicherheitsdienstleister Zugriff auf
Computer des Finanzministeriums und einige Dokumente verschafft. Laut New York Times informierte das Softwareunternehmen BeyondTrust das Ministerium am 8. Dezember, dass Hacker einen
Sicherheitsschlüssel erlangt hätten. Dieser ermöglichte demnach den
Fernzugriff auf bestimmte Arbeitsstationen des Ministeriums sowie auf
darauf gespeicherte Dokumente.
Der kompromittierte Dienst sei vom Netz genommen worden und es gebe keine Anzeichen dafür, dass der chinesische Staatsakteur noch immer Zugang zu den Daten des Finanzministeriums habe. Es handle sich dennoch um einen „schwerwiegenden Sicherheitsvorfall“, heißt es in der Mitteilung weiter.
Zuzuschreiben sei der Vorfall einem vom chinesischen Staat unterstützten Akteur. Dieser sei für schwerwiegende Cyberangriffe der Kategorie APT (Advanced Persistent Threat) verantwortlich. Weitere Einzelheiten würden binnen eines Monats in einem Bericht an den Kongress bekannt gegeben.
China weist Vorwürfe zurück
Die US-Regierung hatte China Anfang des Monats auch einen groß angelegten Hackerangriff auf Telekommunikationskonzerne und andere Institutionen in den USA vorgeworfen. Dabei soll China private Textnachrichten und Telefongespräche abgefangen haben. Damals wurde berichtet, dass wohl auch US-Regierungsmitglieder und prominente Politiker Ziel der Angriffe gewesen sein könnten. Daneben waren den Angaben zufolge zahlreiche weitere Länder betroffen.
Die USA haben China bereits mehrfach vorgeworfen, Infrastruktur anzugreifen. So beschuldigten sie die chinesische Regierung gemeinsam mit anderen westlichen Verbündeten im März, in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von Cyberangriffen auf staatliche Einrichtungen durchgeführt zu haben. Im Februar hatten die US-Behörden bekannt gegeben, einen von China unterstützten Cyberangriff auf wichtige Infrastruktur, unter anderem im Kommunikationsbereich sowie in der Energie- und Wasserversorgung, vereitelt zu haben. China wies die Vorwürfe stets zurück.