Guyana: Schülerin soll aus Wut über Handyentzug Feuer gelegt haben

Abgebranntes Internatsgebäude in Mahdia, Guyana
Foto: Guyana’s Department of Public Information / AP Photo / picture-alliance / dpa
Am Wochenende starben 18 Schülerinnen und ein kleiner Junge bei einem Brand in einem Internat in Mahdia in Guyana. Die betroffenen Mädchen waren zwischen elf und 17 Jahren alt. Auch der fünfjährige Sohn eines Internatsmitarbeiters war unter den Toten.
Jetzt stellte sich heraus: Es war wohl eine Mitschülerin, die das Feuer gelegt hat. Dem Mädchen war zuvor das Handy weggenommen worden. Darüber soll es so erbost gewesen sein, dass es drohte, das ganze Gebäude »abzufackeln«. Kurz darauf sei die Teenagerin in einen Waschraum gegangen und habe dort Insektenspray versprüht und in Brand gesetzt.
Die Jugendliche habe bereits ein Geständnis abgelegt, sagte ein Regierungsvertreter am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Demnach war es an der Schule grundsätzlich verboten, Handys mit in den Schlafsaal zu nehmen.
Mädchen sollten sich nicht heimlich aus dem Gebäude schleichen
Das Feuer breitete sich Medienberichten zufolge rasend schnell in dem Gebäude aus Holz und Beton aus. Erschwerend kam hinzu, dass die Türen des Schlafsaals vom Aufsichtspersonal offenbar verschlossen worden waren.
Dem nationalen Sicherheitsberater Gerald Gouveia zufolge wurde die mutmaßliche Brandstifterin diszipliniert, weil sie angeblich eine Affäre mit einem älteren Mann hatte. Man habe die Türen des Schlafsaals verschlossen, um zu verhindern, dass sich Mädchen nachts aus dem Gebäude schleichen.

Staatstrauer für die Opfer der Brandkatastrophe
Foto: Guyana’s Department of Public Information / AP Photo / picture-alliance / dpa
Guyanas Präsident Irfaan Ali traf sich mit Hinterbliebenen und besuchte Verletzte im Krankenhaus. Die Feuerwehr war es gelungen, einige von den Flammen Eingeschlossene zu retten, indem sie ein Loch in eine Mauer schlug. Der Präsident rief eine dreitägige Staatstrauer aus.
Die parlamentarische Republik Guyana liegt an der Atlantikküste Südamerikas und hat etwa 790.000 Einwohner. Mahdia ist eine Ortschaft mehrere Hundert Kilometer südwestlich der Hauptstadt Georgetown. Hier leben viele Indigene, es gibt Gold- und Diamantenvorkommen.