Großbanken: UniCredit will Konkurrenten Banco BPM übernehmen
Die italienische Großbank UniCredit will die ebenfalls italienische Banco
BPM über einen etwa zehn Milliarden Euro schweren Aktientausch übernehmen. Das Umtauschangebot erfolgt nach Angaben der UniCredit unabhängig von der Beteiligung der Bank an der Commerzbank. Die UniCredit ist die zweitgrößte Bank des Landes, Banco BPM die drittgrößte.
Eine Übernahme würde die Position der UniCredit auf einem ihrer wichtigsten Märkte stärken, schrieb die Bank. Die Banco BPM wird derzeit mit etwas mehr als zehn Milliarden Euro bewertet, die UniCredit mit rund 62 Milliarden Euro.
Für die Übernahme hat die UniCredit ein Angebot von 10,1 Milliarden Euro vorgelegt. Die UniCredit kündigte an, 0,175
Stammaktien für jede BPM-Aktie zu bieten. Das Umtauschverhältnis
entspricht einem Angebotswert von 6,67 Euro pro Aktie, was einen
Aufschlag auf den Schlusskurs der BPM-Aktie vom Freitag von etwa
0,4 Prozent bedeuten würde.
UniCredit will Übernahme bis Juni abschließen
Eine Übernahme der Banco BPM müssten die Wettbewerbsbehörden Italiens genehmigen. Die UniCredit will schon im Juni 2025 die Übernahme vollzogen haben, die volle Integration dann im Jahr darauf. Danach soll die Zusammenlegung Ergebnisse zeigen, wie
etwa Kostenersparnisse durch den Abbau von Doppelstrukturen.
Die UniCredit hat zudem weiterhin Interesse an der Übernahme der Commerzbank. Zuletzt sicherte sie sich gut ein Fünftel an
der Bank und will diese ebenfalls übernehmen. Die Commerzbank ist
an der Börse derzeit rund 18 Milliarden Euro wert, der deutsche Staat hält an ihr infolge
der Rettung in der Finanzkrise immer noch rund zwölf Prozent. Die Bundesregierung und die Commerzbank selbst haben sich gegen eine Übernahme durch die UniCredit positioniert.
Das Interesse der UniCredit an der Banco
BPM dämpfte nun die Erwartungen an die Übernahme der
Commerzbank, deren Aktienkurs nach Bekanntwerden der Banco-Übernahmepläne im Handel auf
der Plattform Tradegate um vier Prozent sank.