Grenzpolizei wie Zombie-Jägersmann: Söder macht schrägen „Game of Thrones“-Vergleich

Dass Markus Söder ein großer Fan der US-Fantasy-Serie „Game of Thrones“ ist, gibt der CSU-Chef offen zu. Jetzt vergleicht er die Truppe der „Nachtwache“ in seiner Lieblingsserie mit der Polizei, die an der Landesgrenze ihren Dienst absolviert. Hier wie dort würden sie das Land vor Untoten schützen.

CSU-Chef Markus Söder hat die Grenzpolizei mit der „Nachtwache“ aus der Fantasy-Fernsehserie „Game of Thrones“ verglichen. „Im Grunde genommen ist die Grenzpolizei die Nachtwache und schützt uns vor bösen Wanderern von woanders her“, sagte Bayerns Ministerpräsident in Oberaudorf an der deutsch-österreichischen Grenze. Söder bekräftigte dort seine Forderung nach einem schärferen Asylrecht, Zurückweisungen an den Grenzen, mehr Kompetenzen für die Polizei und einem deutlichen Stellenaufwuchs bei der Bundespolizei.

Die „Nachtwache“ ist in der Fernsehserie eine Kampfeinheit aus Kriminellen, Außenseitern und Unerwünschten, welche auf Lebenszeit verpflichtet sind, die Nordgrenze der „Sieben Königslande“ zu schützen. Wer die Einheit verlässt, dem droht die Hinrichtung. Hinter der durch eine gigantische Mauer geschützten Grenze leben in einer kargen Gegend „Wildlinge“, Menschen, die von den Menschen in den Königslanden als unzivilisiert angesehen werden. Die Hauptbedrohung für die Nachtwache sind aber die „Weißen Wanderer“, mythische Kreaturen, die für Chaos, Krieg, Tod und Unruhe sorgten und von einer Armee Untoter begleitet werden.

Söder hatte sich in der Vergangenheit schon oft als großer Fan der weltweit erfolgreichen US-Fantasy-Serie bezeichnet. 2020 sorgte er bereits mit einer Tasse mit der Aufschrift „Winter is coming“ für Schlagzeilen – damals hatte er während der Corona-Krise bei einem virtuellen Parteitag zunächst makabere Morddrohungen gegen sich vorgelesen und dabei aus besagter Tasse getrunken.

Auf einem Foto aus dem September 2020 ist zu sehen, wie der Parteivorsitzende und Ministerpräsident von Bayern beim virtuellen Parteitag vor seiner Rede in seinem Büro in der CSU-Landesleitung sitzt. Auf seinem Schreibtisch steht eine Tasse mit der Aufschrift „Winter is coming/Winter is here“ und einem Motiv aus der Fernsehserie „Game of Thrones“. Im Hintergrund ist eine Bronzebüste von Franz Josef Strauß zu sehen. Strauß war von 1961 bis 1988 Vorsitzender der CSU sowie von 1978 bis 1988 Ministerpräsident von Bayern und ist ein politisches Vorbild für Söder, wie er 2015 im „Spiegel“ schrieb.

Markus Söder in seinem Büro im Jahr 2020. Vor ihm steht besagte "Game of Thrones"-Tasse neben der Kaffekanne.

Markus Söder in seinem Büro im Jahr 2020. Vor ihm steht besagte „Game of Thrones“-Tasse neben der Kaffekanne.

(Foto: picture alliance/dpa)

Union will Asylrecht verschärfen

Die Migrationspolitik ist zu einem der wichtigsten Wahlkampfthemen geworden. Die Union will, dass noch mehr Menschen an den deutschen Grenzen zurückgewiesen werden – auch solche, die Asyl beantragen wollen. Zudem soll nach den Vorstellungen von CDU und CSU die Bundespolizei, wenn sie in ihrem Zuständigkeitsbereich – etwa an Bahnhöfen – Ausreisepflichtige antrifft, selbst für eine Abschiebung sorgen können.

Im Jahr 2024 stellte die Bundespolizei 83.572 unerlaubte Einreisen fest. 47.487 unerlaubt eingereiste Menschen wurden zurückgewiesen oder zurückgeschoben. Zurückweisungen sind nur möglich, wenn die Polizei direkt an der Grenze kontrolliert. Die Union will erreichen, dass bis auf Weiteres auch Menschen, die einen Asylantrag in Deutschland stellen wollen, zurückgewiesen werden. Das ist momentan nicht der Fall.

Söder hatte im September vergangenen Jahres in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“ gefordert, die jährlichen Asyl-Erstanträge hierzulande deutlich auf weit unter 100.000 auf Dauer zu reduzieren. Deutschland sei „auch zum Teil kulturell überfordert“, sagte Söder. „In vielen deutschen Städten fühlen sich auch die deutschen Einwohner gar nicht mehr zu Hause.“

Source: n-tv.de