Golden Globe Award: „The Brutalist“ gewinnt Golden Globe denn bestes Drama

Der Film The Brutalist von US-Regisseur Brady Corbet hat den Golden Globe als bestes Filmdrama gewonnen. Er setzte sich gegen A Complete Unknown, Dune: Part Two, Nickel Boys, Konklave von Edward Berger und September 5 des Schweizer Regisseurs Tim Fehlbaum durch. The Brutalist erzählt die Geschichte eines jüdischen Architekten, der nach dem Zweiten Weltkrieg in den USA ein neues Leben beginnen will. 

Hauptdarsteller des dreieinhalbstündigen Epos ist Adrien Brody. Der 51-Jährige hat mit seiner Rolle in dem Film den Golden Globe als bester Hauptdarsteller in einem Drama gewonnen. Er setzte sich unter anderem gegen Ralph Fiennes, Timothée Chalamet und Daniel Craig durch.

Die Brasilianerin Fernanda Torres hat den Golden Globe als beste Hauptdarstellerin in einem Drama gewonnen. Die 59-jährige Schauspielerin überzeugte mit ihrer Rolle in I’m Still Here des brasilianischen Filmemachers Walter Salles. Der Film erzählt von einer Familie, die die grausamen Auswirkungen der brasilianischen Militärdiktatur in den 1970er-Jahren miterlebte. Torres setzte sich unter anderem gegen Pamela Anderson, Angelina Jolie und Nicole Kidman durch.

„Emilia Pérez“ setzt sich als Favorit durch

Der Musical-Thriller Emilia Pérez ist bei den Golden Globes als bester nicht englischsprachiger Film und in der Sparte Komödie/Musical ausgezeichnet worden. Zudem wurde die US-Schauspielerin Zoë Saldaña für ihre Rolle in dem Film als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet. 

Insgesamt
ging der Film des französischen Regisseurs Jacques Audiard mit
Nominierungen in zehn Kategorien ins Rennen. Der fast vollständig auf
Spanisch gedrehte Musical-Thriller erzählt die Geschichte eines
mexikanischen Drogenbarons, der ein neues Leben als Frau beginnen
will. Beim Festival in Cannes erhielt der Streifen bereits den
Jurypreis.

Demi Moore gewinnt ihren ersten großen Preis

US-Schauspielerin Demi Moore hat den Golden Globe als beste Hauptdarstellerin in einer Komödie oder einem Musical gewonnen. Die 62-Jährige spielt in dem Horrorfilm The Substance der Französin Coralie Fargeat eine ältere Schauspielerin, deren Ruhm etwas verblasst ist, und die deswegen ihr jugendliches Aussehen optimieren will. Sichtlich gerührt nahm Moore den Preis entgegen. Seit 45 Jahren arbeite sie als Schauspielerin, aber nun habe sie zum ersten Mal etwas gewonnen, sagte Moore, die zuvor nur mit weniger bekannten Nischenauszeichnungen bedacht worden war.

Der Schauspieler Sebastian Stan (A Different Man) wurde als bester männlicher Darsteller in einer Komödie oder einem Musical geehrt. Der 42-jährige Schauspieler gewann mit seiner Rolle über einen Mann mit einem deformierten Gesicht, der sich nach einem Experiment in einen äußerlich attraktiven Mann verwandelt. Anders als erwartet bringt ihm die Verwandlung aber kein Glück.

„Shogun“ ist beste Dramaserie

Das Historiendrama Shogun über die Samurai in Japan wurde als beste Dramaserie
ausgezeichnet. Hiroyuki Sanada und Anna Sawai aus der Serie gewannen auch den
Golden Globe als beste TV-Drama-Hauptdarsteller. Tadanobu Asano wurde bester
TV-Nebendarsteller
. Shogun hatte im September bereits 18 Emmy-Awards gewonnen,
ein neuer Rekord für die TV-Preise.

Hacks über eine alternde Stand-up-Komikerin in Las Vegas
gewann den Golden Globe als beste Comedy- oder Musicalserie. Jean Smart wurde beste
Hauptdarstellerin einer Comedy
. Bester Hauptdarsteller einer Comedyserie wurde
Jeremy Allen White als Koch Carmy in The Bear.

Bei den Miniserien lag der Stalker-Thriller Baby Reindeer
vorne. Jessica Gunning siegte auch als beste TV-Nebendarstellerin. Beste
Hauptdarstellerin einer Miniserie
wurde Jodie Foster für die Krimiserie True
Detective
. Den Golden Globe als bester Hauptdarsteller einer Miniserie bekam
Colin Farrell für den Batman-Ableger The Penguin.

Deutschland geht leer aus

Edward Berger war mit seinem Vatikanthriller Konklave für einen Regie-Globe nominiert, doch bei der Preisverleihung ging der in Wolfsburg geborene Filmemacher in der Sparte Beste Regie leer aus. Den Preis holte US-Regisseur Brady Corbet für das Historiendrama The Brutalist

Auch die deutsche Koproduktion Die Saat des heiligen Feigenbaums erhielt keinen Preis. Regisseur ist der nach Deutschland geflohene Iraner Mohammad Rasulof, der den Film in seiner Heimat heimlich gedreht hatte. Dieser erzählt von den Auswirkungen der politischen Proteste im Iran auf eine Familie mit zwei Töchtern. Deutschland hat Die Saat des heiligen Feigenbaums auch für die 97. Oscarverleihung im März eingereicht. Der Film wurde hauptsächlich in Deutschland produziert und kann daher für das Land ins Rennen gehen. 

„Challengers“ hat den besten Soundtrack

Die Filmkomponisten und Musiker Trent Reznor und Atticus Ross haben mit dem Soundtrack des Films Challengers den Golden Globe gewonnen. Die deutschen Komponisten Hans Zimmer und Volker Bertelmann gingen hingegen leer aus. Der gebürtige Frankfurter Zimmer (67) hatte mit der Filmmusik für das Science-Fiction-Drama Dune: Part Two seine 16. Globe-Nominierung geholt. Sein Düsseldorfer Kollege Volker Bertelmann war für den Soundtrack von Edward Bergers Konklave im Rennen. 2023 hatte er mit der Vertonung von Bergers Kriegsfilm Im Westen nichts Neues den Oscar gewonnen.

Die Globe-Verleiher gaben die Preisträger in 27 Film- und Fernsehkategorien in der Nacht in Beverly Hills bekannt. Die 82. Trophäen-Gala wurde live vom US-Sender CBS ausgestrahlt.