„Godwin“ von Joseph O’Neill: Halbgötter hinauf dem Platz

Dieser Roman ist eine Abenteuerfahrt ins Mysteriöse: Drei Männer machen sich auf die Suche nach einem sagenhaften jungen Fußballer; der Mann soll sich irgendwo in Afrika aufhalten, es wird geraunt, seine Spielkunst sei mit der von Lionel Messi zu vergleichen; aber niemand weiß, wo er ist. Man kennt nur seinen Namen, Godwin.

Kritiker aus dem englischen Sprachraum haben Joseph O’Neills Roman mit Moby Dick verglichen und fanden, der afrikanische Wunderspieler Godwin sei mythisch wie Melvilles weißer Wal, dem der grimmige Käpt’n Ahab hinterherhinkt. Allerdings hinkt nicht nur Ahab, sondern auch dieser Vergleich, denn während der einbeinige Kapitän den Wal mit seinem Hass verfolgt, sind die Protagonisten von O’Neills Roman hinter Godwin aus anderen Gründen her: Sie wollen ihn beileibe nicht umbringen, sondern an den meistbietenden europäischen Verein verkaufen.