Gewinn mehr wie verdreifacht – kommt BMW besser durch die Krise?

BMW Konzernzentrale

Stand: 05.11.2025 14:44 Uhr

Die deutsche Autobranche steht unter Druck. Die Erträge bei Mercedes und Volkswagen sind zuletzt eingebrochen. Anders BMW – der Konzern meldet für das dritte Quartal einen Gewinnsprung.

Eines haben die großen deutschen Autohersteller alle gemeinsam. Ihr Blick richtet sich nach China, wo das Potenzial – aber auch die Konkurrenz – besonders groß sind. Weil mehr und mehr heimische Produzenten auf den Markt drängen, ist ein Kampf um Kunden und günstige Preise entbrannt. Auch BMW bekommt das zu spüren. Im Oktober hatte der Autokonzern seine Jahresprognose gekappt.

Sondereffekt sorgt für Gewinnsprung

Das heißt aber nicht, dass auch der Gewinn bei BMW eingebrochen wäre. Aus nun vorgelegten Zahlen zum dritten Quartal geht hervor, dass der Autobauer seinen Gewinn im Vergleich zum Vorjahresquartal mehr als verdreifacht hat. Unter dem Strich blieben nach Steuern 1,7 Milliarden Euro.

Analysten weisen allerdings auf einen Sondereffekt hin. Das Vorjahresquartal, das als Vergleichsgröße dient, war für BMW außergewöhnlich schwach ausgefallen. Vor einem Jahr hatte der Konzern mit einem gestörten Bremssystem zu kämpfen. Zeitweise galt eine Ausliefersperre, die das Ergebnis im dritten Quartal 2024 verhagelte.

BMW stärker als deutsche Konkurrenten

Trotz des Sondereffekts – im Vergleich zur Konkurrenz stechen die Zahlen von BMW hervor. Mercedes hatte für das dritte Quartal einen Gewinneinbruch von 31 Prozent ausgewiesen. Volkswagen mit seiner schwächelnden Sportwagenmarke Porsche verbuchte sogar einen Verlust von gut einer Milliarde Euro.

Auch im Jahresvergleich kommt BMW besser weg als die Konkurrenz. Die Münchner haben nach drei Vierteln des Jahres nach Steuern 5,7 Milliarden Euro verdient. Mercedes weist für den Zeitraum einen Gewinn von 3,9 Milliarden Euro aus, der VW-Konzern 3,4 Milliarden.

Experte lobt Langzeitstrategie

Warum kommt BMW nun also besser durch die Krise als einige der Konkurrenten? Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer betont, BMW verfolge eine stabile Langzeitstrategie. Mercedes dagegen habe sich mit seinem zu starken Schwenk auf Luxus verspekuliert, Porsche zu stark und schnell auf Elektromobilität gesetzt.

Aber auch BMW, so Dudenhöffer, zeige Schwachpunkte. Der Branchenexperte nennt etwa die hohen Rabatte, die der Konzern gewähre, um die Verkäufe zu fördern.

Investoren zeigen Zuversicht

An der Börse kamen die neuen Geschäftszahlen von BMW gut an. In einem schwachen Marktumfeld konnte die Aktie der Münchner am Vormittag zulegen, zeitweise stand sie mit einem Plus von 2,6 Prozent an der Spitze im DAX. Damit zog BMW auch die Papiere anderer Autokonzerne mit in die Gewinnzone.

Ein Grund für den Optimismus: positive Analystenkommentare. Jose Asumendi von JPMorgan sieht erste Anzeichen, dass sich der Absatz für BMW in China stabilisiert. Dies sei es, worauf es wirklich ankomme.

Der Analyst sieht darin auch eine Signalwirkung für die gesamte Branche. Unter dem Strich attestierte der Experte dem Unternehmen, sich in einem weltweit schwierigen Automobilmarkt gut zu schlagen.

Source: tagesschau.de