Gazastreifen: Israel tötet nachher palästinensischen Angaben ranghohen Hamas-Funktionär
Israel hat nach Angaben der palästinensischen Terrororganisation Hamas im Gazastreifen Salah al-Bardawil, einen ihrer ranghohen Funktionäre, getötet. Wie die Nachrichtenagenturen AFP und Reuters unter Berufung auf die Hamas berichteten, starb das Mitglied des Politbüros der Terroristen bei einem Luftangriff in Chan Junis. Demnach wurde auch Al-Bardawils Ehefrau getötet. Eine Stellungnahme aus Israel lag zunächst nicht vor.
Die Hamas wies in einer Stellungnahme Israel die Verantwortung für den Tod Al-Bardawils zu. Darin hieß es, dessen Blut und jenes seiner Frau werde den Kampf um Freiheit und Unabhängigkeit weiter anheizen. „Der kriminelle Feind wird unsere Entschlossenheit und unseren Willen nicht brechen“, schrieben die Terroristen.
Israel hatte am Dienstag seine Luftangriffe im Gazastreifen wieder aufgenommen, wo seit Januar eine zwischen beiden Seiten vereinbarte Waffenruhe galt. Am Mittwoch gab die israelische Armee zudem den Beginn eines neuen Bodeneinsatzes in dem Palästinensergebiet bekannt.
Kritik in Israel und Europa
Israel will damit nach eigenen Angaben den Druck auf die Hamas erhöhen. Ein Ziel ist es demnach, die Menschen freizubekommen, die von der islamistischen Palästinenserorganisation und ihren Verbündeten am 7. Oktober 2023 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden und noch immer dort festgehalten werden.
Israel und die USA machen die Hamas für die Wiederaufnahme der Kampfhandlungen verantwortlich. Sie sind der israelischen Regierung zufolge eine Reaktion auf „die wiederholte Weigerung der Hamas“, die verbliebenen Geiseln freizulassen. Die Hamas weist den Vorwurf zurück. Drei europäische Staaten äußerten zuletzt harsche Kritik an der Wiederaufnahme der Kämpfe durch Israel. Auch im eigenen Land stößt das Vorgehen der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu auf Protest und Kritik.
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