Gastbeitrag in jener „Welt“: SPD-Chefs verurteilen AfD-Wahlaufruf von Elon Musk
Die Parteivorsitzenden der SPD haben den US-Milliardär Elon Musk deutlich für seinen Gastbeitrag in der Welt am Sonntag (WamS) kritisiert, in dem er zur Wahl der AfD aufgerufen hat. Sowohl Lars Klingbeil als auch Saskia Esken verurteilten die Aktion, zu Musks Motiven haben sie allerdings unterschiedliche Vermutungen.
So sagte Klingbeil den Zeitungen der Funke Mediengruppe, Musk versuche aktiv, die Bundesrepublik zu destabilisieren und verglich ihn dabei gar mit dem Staatschef Russlands: „Elon Musk versucht nichts anderes als Wladimir Putin“, sagte Klingbeil. „Beide wollen unsere Wahlen beeinflussen und unterstützen gezielt die Demokratiefeinde der AfD. Sie wollen, dass Deutschland geschwächt wird und ins Chaos stürzt.“ Die Demokratie sei hierzulande „von außen massiv bedroht“.
Esken verwies hingegen vor allem auf Musks Status als Unternehmer, der sich politischen Einfluss erkaufen wolle. Der „reichste Mann der Welt“ habe in seinem Leben nur ein Ziel, sagte sie im Deutschlandfunk. „Das ist, noch reicher zu werden. Und all das, was er tut, tut er auch genau mit diesem Ziel.“ Es gehe dem US-Milliardär „ums Geschäftemachen und natürlich auch um die Manipulation von Meinungen“.
AfD soll laut Musk „Zusammenbruch“ Deutschlands verhindern
Musk hatte in einem Gastbeitrag in der WamS die AfD als einzige Partei beworben, die ändern könne, dass sich Deutschland „am Rande eines wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenbruchs“ befinde. Dabei kritisierte er die Einstufung der AfD als teilweise rechtsextrem und schrieb, die Partei wolle lediglich einen „pragmatischen Ansatz“ in der Wirtschaftspolitik und eine kontrollierte Migrationspolitik.
Der US-Milliardär hatte sich schon zuvor positiv über die AfD geäußert und auf seiner Plattform X mehrfach geschrieben, nur sie könne Deutschland „retten“. In den USA unterstützte Musk den designierten Präsidenten Donald Trump mit hunderten Millionen Dollar im Wahlkampf. In Europa sprach er neben der AfD auch dem rechtspopulistischen britischen Politiker Nigel Farage und der Rechtsaußen-Regierung von Giorgia Meloni in Italien seine Unterstützung zu.
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