Fraport zieht sich aus Russland zurück

Der Flughafen Pulkovo in Sankt Petersburg war mit Russlands Angriff auf die Ukraine und den damals verhängten Sanktionen für Geschäfte mit Russland zu einem konfliktreichen Thema für Fraport geworden. Damalige Forderungen, die Beteiligung sofort aufzugeben, hatte Fraport stets zurückgewiesen. Man wollte nicht den Beteiligungswert kostenlos dem russischen Staat überlassen, so die Fraport-Argumentation.

„Unser Ziel war es stets, eine Lösung für die Beteiligung im Interesse unserer Aktionärinnen und Aktionäre zu finden. Wir sind zuversichtlich, dass dies durch den Verkauf unseres Anteils erreicht wird – auch wenn es länger gedauert hat als ursprünglich gehofft“, sagt Schulte nun. Wie viel der Konzern nun genau durch die Trennung einnehmen wird, gibt Fraport nicht preis. Aus der Transaktion werde „ein positiver Effekt im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich“ erwartet, heißt es lediglich.

Aus dem Tagesgeschäft in St. Petersburg hatte sich der deutsche Konzern längst zurückgezogen, blieb aber formal Anteilseigner. Die Beteiligung wurde auch schon 2022 wirtschaftlich komplett abgeschrieben. Dazu zählte auch ein Gesellschafterdarlehen, das Fraport der Sankt Petersburger Flughafenbetriebsgesellschaft Northern Capital Gateway gewährt hatte. Durch einseitige Änderungen waren von russischer Seite westlichen Investoren am Flughafen Sankt Petersburg 2023 die Stimmrechte entzogen worden.