Francis Kéré: „Eine Schachtel aus Beton saugt viel Sonnenenergie“

Francis Kéré hat die wichtigsten Architekturpreise der Welt gewonnen, darunter 2022 den Pritzker-Preis, eine Art Nobelpreis fürs Bauen. Ausgezeichnet wurde er für seine ebenso eleganten wie nachhaltigen Bauten, die in den vergangenen beiden Jahrzehnten vor allem auf dem afrikanischen Kontinent entstanden: Schulen, Hospitäler, Ausstellungshäuser, Universitäten und das nach einer Idee von Christoph Schlingensief entwickelte Operndorf in Burkina Faso, der Heimat von Kéré. Nach einer Tischlerlehre kam er mit einem Stipendium nach Deutschland, holte hier sein Abitur nach und studierte in Berlin. Trotz der Erfolge ist sein Büro im Vergleich zu denen anderer Pritzker-Preisträger wie Herzog & de Meuron oder Rem Koolhaas ziemlich klein. Knapp 30 Menschen aus einem Dutzend Ländern sitzen mit ihm auf einer Etage in einem Hinterhaus in Berlin-Kreuzberg. Am Eingang hat Kéré, Jahrgang 1965, eine elegant geschwungene, rötlich-braune Lehmwand aufbauen lassen. Über deren Funktion möchte der Architekt gleich noch reden.