Försterin Carolin Pfaff: Der Wald von übermorgen

Wald im Umbau: Trockenheit und Borkenkäfer haben den Fichten bei Königstein im Taunus zugesetzt. Jetzt sollen klimastabile Bäume nachwachsen. Bild: Lucas Bäuml

Kahle Flächen, tote Fichten: Der Wald im Taunus ist verletzlich. Aber es wächst etwas nach. Zum Glück für den Menschen, denn ohne Wald kann er nicht überleben.

Das Tier sieht vollkommen harmlos aus. Es ist winzig, unscheinbar braun und außerdem tot. Försterin Carolin Pfaff hat ein paar Minuten in den Borkenstücken auf dem Waldboden gesucht, bis sie ein Exemplar entdeckt hat. Jetzt hält sie etwas alte Rinde in der Hand und schaut sich den wenige Millimeter kleinen, leblosen Käfer mit den dünnen Beinchen an. Im Holz ist ein beeindruckendes Fraßbild zu sehen, wie die Zeilen einer Schnörkelschrift. Lebendige Borkenkäfer lassen sich nicht mehr finden im Revier an der Billtalhöhe bei Königstein im Taunus. Die befallenen Fichten haben die Forstarbeiter fortgebracht, so schnell es ging.

Der Borkenkäfer, das weiß seit dem Dürresommer vor vier Jahren jeder, der hin und wieder Nachrichten liest, ist nicht harmlos, sondern gefährlich. Für den Wald und für den Menschen. Denn der braucht den Wald, und deshalb muss er ihn schützen. Vor Käfern und anderen Naturereignissen, besonders aber vor den Gefahren, die vom Menschen selbst ausgehen.