Finanzminister will Steuer-Freibeträge anheben

Finanzminister Lindner will den Grundfreibetrag bei der Steuer im kommenden Jahr stärker erhöhen als zunächst geplant. Einkommenssteuer soll erst ab 10.908 Euro fällig werden. Hintergrund ist die hohe Inflation.

Das Bundesfinanzministerium will steuerpflichtige Bürgerinnen und Bürger im kommenden Jahr stärker als bisher geplant entlasten. Der Grundfreibetrag, also das Einkommen, bis zu dem keine Steuer gezahlt werden muss, soll um 561 Euro auf 10.908 steigen. Das berichten mehrere Medien übereinstimmend. Der steuerliche Kinderfreibetrag soll demnach um 404 Euro auf 6024 Euro erhöht werden.

Fairness für alle Seiten

2024 soll der Freibetrag für die rund 48 Millionen Steuerpflichtigen erneut steigen. Damit geht das Finanzministerium noch einen Schritt weiter als ursprünglich geplant. Das Kabinett hatte Mitte September beschlossen, den Grundfreibetrag auf 10.632 Euro anzuheben.

“Wenn der Regelsatz des Bürgergelds im Januar steigt, dann muss auch der Grundfreibetrag bei der Lohnsteuer steigen”, sagte Finanzminister Christian Lindner (FDP) der “Bild”. “Die Menschen, die Sozialleistungen beziehen, und die arbeitenden Steuerzahler verdienen gleichermaßen Fairness.”

Hohe Inflationsrate

Hintergrund der steuerlichen Entlastungen ist die hohe Inflationsrate. Höhere Teuerungsraten schmälern die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern, weil sie sich für einen Euro weniger leisten können. Außerdem führen sie zur sogenannten kalten Progression. Darunter versteht man eine Art schleichende Steuererhöhung: Man zahlt weiter hohe Steuern, obwohl die Kaufkraft aufgrund der Inflation sinkt.

Tagesschau