Feist: Von allem Niedlichen befreit
Man muss
sich das nur mal vorstellen: Die Sängerin Leslie Feist im Kreise ihrer Freunde,
in einem großen Garten in Kanada, umgeben von Hügeln und Wäldern. Gemeinsam
pflanzen sie Gemüse an, binden kleine Fähnchen an die Bäume, um die Krähen zu
verscheuchen, und bauen einen Zaun aus Draht, damit die Rehe dem Grundstück
fernbleiben. Gegen Abend essen alle gemeinsam, wie in einem Sommercamp für
große Kinder. Was Feist erzählt beim Gespräch in einem Berliner Hotel, klingt
fast wie Fan-Fiction, wie ein Traum all der freundlichen, weichen
Seelen, die ihr neues Album Multitudes herbeigesehnt haben. Aber
tatsächlich habe sie so, in einem Haus in der Nähe von Toronto, einen Teil der
Pandemie verbracht, sagt Feist und ergänzt dann auch noch: „Es war wie in einem
Film von Wes Anderson.“