Fallender Glyphosatpreis belastet Bayer-Aktie

Nach zwei Jahren mit deutlichem Wachstum trüben sich die Aussichten beim Pharma- und Agrarkonzern Bayer ein. Für 2023 rechnet das Leverkusener Unternehmen nur noch mit einem leichten Umsatzzuwachs, das bereinigte operative Ergebnis dürfte sogar zurückgehen. Denn Bayer rechnet sowohl bei seinem Unkrautvernichter Glyphosat als auch bei einigen etablierten Medikamenten wie dem Blockbuster Xarelto mit rückläufigen Preisen.

Bereinigt um Währungseffekte erwartet der Konzern einen Umsatz von 51 bis 52 Milliarden Euro, das bereinigte Ergebnis (Ebitda) dürfte auf 12,5 bis 13 Milliarden Euro sinken. Im Frankfurter Frühhandel gaben die Bayer-Aktien um bis zu 4,7 Prozent nach, rutschen damit ans Dax-Ende und erholten sich dann wieder.

2022 hatte sich das bereinigte Ergebnis noch um mehr als ein Fünftel auf 13,5 Milliarden Euro erhöht. Dabei profitierte das Unternehmen auch von positiven Währungseffekten. Bei Bayer ging es in allen drei Geschäftsbereichen aufwärts, die deutlichsten Zuwächse verbuchte der Konzern jedoch im Agrargeschäft, vor allem durch höhere Glyphosatpreise angesichts eines knappen Angebots.

Während es im Geschäft mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten im Gesamtjahr rund lief, legte Bayer im Pharmabereich nur noch leicht zu – vor allem wegen eines deutlichen Umsatzrückgangs bei seinem Gerinnungshemmer Xarelto, der unter Preisdruck und ersten Patentabläufen leidet.

Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr um gut 15 Prozent auf 50,74 Milliarden Euro, währungsbereinigt stand ein Plus von 8,7 Prozent zu Buche. „2022 war trotz der widrigen Rahmenbedingungen für Bayer ein sehr erfolgreiches Jahr. Wir haben auch in schwierigen Zeiten geliefert und unsere im August angehobenen Finanzziele erreicht“, sagte Vorstandschef Werner Baumann. Unter dem Strich fuhr der Konzern einen Gewinn von 4,15 (Vorjahr: 1,0) Milliarden Euro ein. Die Aktionäre sollen eine 40 Cent höhere Dividende von 2,40 Euro je Aktie erhalten.