„Fallende Blätter“ von Aki Kaurismäki: Die Kerle müssen ihr Konzept von Härte dringend überdenken
Holappa und sein Freund sitzen in einem Pub in Helsinki„It’s karaoke night. Holappa had to be convinced to come along. He says, ‚Tough guys don’t sing.‘ His friend replies, ‚You’re not a tough guy.‘ Holappa says, ‚But I could be one.‘ And his friend says, ‚Maybe abroad, in Denmark or something.'“
Warum DänemarkDo only weaklings live there? In any case, it is one of those disruptive turns that are typical for the dialogues in Aki Kaurismäki’s films.
Härte scheint allerdings gefragt angesichts dessen, was das Leben den Menschen bei Kaurismäki abverlangt. Der finnische Regisseur gehört neben dem Briten Ken Loach und den belgischen Brüdern Dardenne zu den Autorenfilmern, die programmatische „Kleine-Leute-Filme“ machen, sich beharrlich in das Leben an oder jenseits der Armutsgrenze einfühlen. Wie Loach hat Kaurismäki den Prozess der ökonomischen Deregulierung seit den Achtzigerjahren kritisch begleitet. Von der politischen Wende, der Aufbruchsstimmung nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hat er sich kaum irritieren lassen. Seinem idiosynkratischen Stil, einer Art zeitlosem, poetischem Minimalismus, ist er treu geblieben, auch wenn sich zwischen dem geschundenen Mädchen aus der Streichholzfabrik (1990), das sich in einem giftigen Feldzug an seinen Unterdrückern rächt, und dem Mann ohne Vergangenheit (2002), der unter Obdachlosen eine Heimat findet, etwas lichtere Aussichten eröffnet haben.