Facebook-Mutter Meta will weitere 10.000 Beschäftigte entlassen

Meta-Hauptsitz in Menlo Park: Zuckerberg greift im »Jahr der Effizienz« durch

Meta-Hauptsitz in Menlo Park: Zuckerberg greift im »Jahr der Effizienz« durch


Foto: Josh Edelson / AFP

Erst vor vier Monaten kündigte die Facebook-Mutter Meta die Entlassung von 11.000 Mitarbeitern an – nun steht in dem Konzern eine weitere Entlassungswelle bevor. Demnach will das Unternehmen 10.000 Stellen streichen.

»Wir gehen davon aus, dass wir unser Team um etwa 10.000 Personen verkleinern und etwa 5000 zusätzliche offene Stellen, die wir noch nicht besetzt haben, schließen werden«, heißt es in einer Mitteilung von Vorstandschef Mark Zuckerberg an die Mitarbeiter. Zuckerberg hatte 2023 zum »Jahr der Effizienz« ausgerufen und erklärt, die Kosten um fünf Milliarden auf 89 bis 95 Milliarden Dollar senken zu wollen.

Neben Facebook befinden sich auch weitere bedeutende soziale Netzwerke in Schieflage: Ende 2022 hatten Massenkündigungen auch bei Twitter und dessen neuem Eigner Elon Musk Empörung ausgelöst. Bei Snap wurde beispielsweise ebenfalls bereits Personal abgebaut.

Der Facebook-Konzern, zu dem auch der Messenger WhatsApp und Instagram gehören, leidet unter dem Wirtschaftsabschwung, verschärften Wettbewerb und schwindenden Werbeeinnahmen. Ein Teil der aktuellen Probleme ist aber selbst verschuldet, denn »Reality Labs« – in dem unter anderem die Entwicklung der virtuellen Welt Metaversum gebündelt ist – schreibt Milliardenverluste.

Aktienkurs steigt nach Ankündigung

Der im November angekündigte Abbau von insgesamt 11.000 Stellen war die erste Entlassungswelle in der Geschichte des Unternehmens. Zum Jahresende 2022 belief sich die Zahl der Mitarbeiter auf 86.482. Das entsprach einem Anstieg von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr.


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Die Meta-Aktien stiegen nach der jüngsten Ankündigung weiterer Entlassungen an der Wall Street um mehr als vier Prozent. Die Facebook-Mutter ist das erste große Techunternehmen, das eine zweite Runde von Stellenstreichungen öffentlich gemacht hat. Die Entlassungen sind Teil einer umfassenderen Umstrukturierung bei Meta. Dabei möchte das Unternehmen seine Organisationsstruktur verschlanken und Projekte mit geringerer Priorität einstellen.

Die angespannte Wirtschaftslage zieht auch in anderen Branchen Massenentlassungen bei amerikanischen Unternehmen nach sich. Außer großen Technologieunternehmen, darunter auch Amazon und Microsoft, sind etwa auch die Wall-Street-Banken Goldman Sachs und Morgan Stanley betroffen.

Nach Schätzungen der Internetseite Layoffs.fyi hat die Techindustrie seit Anfang 2022 mehr als 280.000 Mitarbeiter entlassen, etwa 40 Prozent davon in diesem Jahr.


apr/Reuters