Explosionsserie im Libanon: Ermittler interviewen Chef von taiwanischer Pager-Herstellerfirma
Die taiwanische
Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen im Umfeld von möglichen
Herstellerfirmen der im Libanon detonierten Pager eingeleitet. Zwei Personen, darunter der Chef der Firma
Gold Apollo, Hsu Ching-kuang, wurden mehrfach als Zeugen befragt, teilten taiwanische
Ermittler mit. Gold Apollo geriet in den Fokus, nachdem die New York Times berichtet hatte, Israel habe Sprengstoff in
eine Lieferung von Pagern des Unternehmens eingebaut.
Den Angaben
der Staatsanwaltschaft zufolge wurden Hsu und eine Frau von einer
weiteren Firma mehrfach befragt und anschließend
entlassen. Die Ermittler würden „so schnell wie möglich klarstellen“, ob
taiwanische Firmen in die Explosionen
involviert waren oder nicht, teilten die Ermittler mit. Den Angaben zufolge wurden in Taipeh auch vier Räumlichkeiten durchsucht.
Verbindungen zu ungarischer Firma
Taiwanischen
Medien zufolge hat die befragte Frau, Wu Yu-jen, Verbindungen zur Firma
BAC Consulting Kft.. Wu soll demnach eine Firma namens Apollo Systems in
Taipeh aufgebaut haben.
Der Gründer von Gold Apollo, Hsu, hatte bereits nach der Pager-Explosionen am Dienstag eine Verbindung zu dem Vorfall bestritten. „Das Produkt war nicht von uns. Es trug nur unseren Markennamen“, sagte er. Die Firma teilte mit, dass die Markenrechte an den ungarischen Hersteller BAC Consulting Kft. abgegeben worden seien, der das entsprechende Modell sowohl produziert als auch verkauft habe.
Ein Sprecher der ungarischen Regierung erklärte daraufhin,
BAC verfüge über keinerlei Niederlassung in Ungarn. Die Chefin des
Unternehmens bestritt ebenfalls, die Geräte hergestellt zu haben und
erklärte, lediglich als Zwischenhändlerin zu arbeiten. Laut des Wirtschaftsministers von
Taiwan, Kuo Jyh-huei, stammten die Komponenten der Pager, die am
Dienstag im Libanon explodiert waren, nicht aus Taiwan.
Auch in Bulgarien gibt es
Ermittlungen im Zusammenhang mit den Pagerexplosionen. Der Geheimdienst
untersucht laut eigenen Angaben die mögliche Verwicklung einer im Land
ansässigen Firma.