Ex-Bahn-Chefaufseher: Utz-Hellmuth Felcht ist tot

Manager Utz-Hellmuth Felcht (Archiv)

Manager Utz-Hellmuth Felcht (Archiv)


Foto: Hannibal Hanschke/ REUTERS

Utz-Hellmuth Felcht ist tot. Der Manager und promovierte Chemiker starb am 18. Mai im Alter von 76 Jahren, wurde aber erst in der Samstagsausgabe der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« mit mehreren großformatigen Traueranzeigen gewürdigt. Er war unter anderem Chef-Aufseher der Deutschen Bahn und bis 2006 Vorstandsvorsitzender des Spezialchemie-Herstellers Degussa.

Die Deutsche Bahn ehrt ihren einstigen Chef-Auf­seher als »außer­gewöhnlichen Menschen« mit »scharfem Verstand«, der für seine »besonnene, geradlinige, aufrichtige Art sehr geschätzt« wurde. Evonik, für dessen Vor­gänger-Firmen Felcht tätig war, nennt seine »beeindruckende Persön­lichkeit«.

Rücktritt nach Vorstands-Streit

Einem breiten Publikum wurde Felcht ab 2010 bekannt. Der damalige Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hatte ihn als Nachfolger von Werner Müller an der Spitze des Deutsche Bahn -Aufsichts­rates vorgeschlagen. Am Ende, im Jahr 2018, musste Felcht sein Amt jedoch nach Personal-Querelen zurücklegen.

So wurde der Manager von anderen Mitgliedern des Aufsichtsrats unter anderem für die missglückte Vertragsverlängerung des früheren Bahnchefs Rüdiger Grube verantwortlich gemacht. Anonym warfen sie dem früheren Chemiemanager vor, die damalige Aufsichtsratssitzung schlecht vorbereitet und dann nicht im Griff gehabt zu haben. Später führte die schwierige Suche nach Spitzenpersonal zu Kritik an Felcht.


rai