EVG: Deutsche Bahn bietet bis zu zwölf Prozent mehr Lohn

Die Deutsche Bahn hat in den Tarifverhandlungen mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ein neues Angebot vorgelegt. Es sehe zwölf Prozent Lohnerhöhung für untere Einkommen, zehn Prozent mehr für die mittleren und acht Prozent mehr für die oberen Einkommensgruppen vor, teilte das Unternehmen mit. Das vorherige Angebot hatte ein Lohnplus von acht bis zehn Prozent beinhaltet.

Außerdem bietet die Bahn an, in diesem Jahr in zwei Schritten eine Inflationsausgleichsprämie von 2.850 Euro zu zahlen – einen Teil zur Urlaubszeit und einen zweiten vor Weihnachten. Als Laufzeit schlägt der Konzern 24 statt bisher 27 Monate vor. „Wir strecken uns gewaltig. Damit muss jetzt ein Abschluss möglich sein“, sagte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler.

Der Konzern hatte seit Dienstag in vierter Runde mit der EVG verhandelt. Die Gewerkschaft sprach von konstruktiven Verhandlungen. Sie kündigte an, das Angebot nun zu bewerten. Ziel sei es, die Tarifgespräche in der nächsten Woche fortzusetzen. „Arbeitskämpfe können wir bis dahin ausschließen.“

Die EVG hat zwölf Prozent mehr Lohn gefordert, mindestens aber 650 Euro im Monat mehr. Ihren Forderungen hatte die Gewerkschaft mit zwei Warnstreiks im März sowie April Nachdruck verliehen und dabei bundesweit den Bahnverkehr lahmgelegt. Einen 50-Stunden-Streik im Mai hatte sie bei der Deutschen Bahn nach einem gerichtlichen Vergleich mit dem Konzern kurzfristig abgesagt.

Die EVG verhandelt derzeit für rund 230.000 Beschäftigte bei rund 50 Bahn- und Busunternehmen. Darunter sind etwa 180.000 bei der Deutschen Bahn.