Entwicklungshilfe: USA setzen offenbar versehentlich gestrichene Auslandshilfe wieder ein
Das US-Außenministerium hat mehrere, offenbar aus Versehen gestrichene Auslandshilfsprogramme wieder aktiviert. „Es gab einige Programme, die in anderen Ländern gekürzt wurden, die nicht gekürzt werden sollten, und die wieder in Kraft gesetzt wurden“, sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Tammy Bruce. Dabei habe es sich um Nothilfeprojekte des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen in 14 verarmten Ländern gehandelt, die zum Teil rückgängig gemacht worden seien.
Der amtierende Vorsitzende der US-Entwicklungsbehörde USAID, Jeremy Lewin, forderte nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters seine Mitarbeiter in einer internen E-Mail auf, die zuvor gestoppte Unterstützung des Welternährungsprogramms im Libanon, Syrien, Somalia, Jordanien, Irak und Ecuador wieder anlaufen zu lassen. „Wir entschuldigen uns für das ganze Hin und Her bei den Vergaben“, schrieb Lewin demnach in der E-Mail.
Kürzungen könnten „Todesurteil für Millionen Menschen“ bedeuten
Bei den betroffenen Projekten handelt es sich nach Aussage eines USAID-Mitarbeiters etwa um die Bereitstellung von Lebensmitteln, Wasser, medizinischer Versorgung und Unterkünften für Kriegsvertriebene. Die Programme seien „zum Nutzen der US-Regierung“ auf Anweisung eines hochrangigen Mitarbeiters der unter Regierungsberater Elon Musk agierenden Regierungs-Effizienzbehörde Doge eingestellt worden, berichtete die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf interne Dokumente. Außenminister Marco Rubio und andere Regierungsbeamte hatten zuvor versprochen, Ernährungsprogramme und andere lebenswichtige Hilfen zu schonen.
Das Welternährungsprogramm hatte am Montag öffentlich an die US-Regierung appelliert, die Kürzungen zu überdenken. Dies könnten „einem Todesurteil für Millionen von Menschen gleichkommen, die von extremem Hunger bedroht sind“, schrieb die Organisation auf X. Die Trump-Regierung hatte im Zuge ihres Sparkurses zuletzt lebensrettende Hilfsprogramme für mehr als ein Dutzend Länder, darunter Afghanistan, Jemen, Somalia und Syrien, im Gesamtwert von über 1,3 Milliarden Dollar eingestellt.