Energieerzeugung: Stromanteil aus Erneuerbaren erreicht neuen Höchstwert
In Deutschland sind im abgelaufenen Monat Mai 66,2 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt worden. Das ist ein neuer Höchstwert, wie Daten der Bundesnetzagentur zeigen, die ZEIT ONLINE ausgewertet hat. Im vorherigen Monat waren es noch 58,6 Prozent. Ein Experte des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme in Freiburg bestätigte auf Anfrage den Höchststand.
Der bisherige Spitzenwert war mit 61,1 Prozent im Februar 2020 erreicht worden, gefolgt vom Februar 2021 mit 59,7 Prozent. Im April 2023 hatte der Anteil der Erneuerbaren an der Stromproduktion bei 58,6 Prozent gelegen.
20,8 Prozent der Stromerzeugung stammten im Mai aus Kohlekraftwerken und 10,4 Prozent aus Erdgasanlagen. Im Vormonat April lag der Anteil an Kohlestrom noch bei 26,9 Prozent, der Anteil an Strom aus Erdgasanlagen lag bei 10 Prozent.
Ausschlaggebend für den neuen Höchstwert war vor allem eine außergewöhnlich starke Produktion von Solarstrom. Dabei spielte neben günstigem Wetter mit vielen Sonnenstunden auch der zügig voranschreitende Ausbau der Solarenergie eine Rolle. Am Pfingstmontag war laut dem Bundesverband Solarwirtschaft deutschlandweit die dreimillionste Solaranlage in Betrieb gegangen.
Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien geht der CO₂-Ausstoß des Energiesektors zurück: Inzwischen erzeugen Solar-, Wind-, Wasser- und Biomassekraftwerke in manchen Stunden mehr Strom als verbraucht wird. Da in Deutschland kaum Stromspeicher stehen und die Netze unzureichend ausgebaut sind, müssen Windräder mitunter gedrosselt werden.