Employer Branding & Recruiting: Wie ein Sechser im Lotto

Ein bewährter Kanal, auf dem auch drei Viertel der Testclub-Händler am ehesten neues Personal finden. Breuninger habe so allein in den letzten beiden Jahren fast 500 neue Kolleginnen und Kollegen gewonnen, erzählt HR-Chef Jan Hellmann. Bei CBR gibt es – je nach Position – Einmalzahlungen von bis zu 1500 Euro. Aber für Winkler ist das nur der zweitwichtigste Recruiting-Weg. Top-Kanal sei ganz klar LinkedIn. Drei Leute in ihrem HR-Team kümmern sich ausschließlich um das Employer Branding und Active Sourcing in den Sozialen Medien, nicht nur bei Linkedin, auch bei Xing, Instagram, TikTok, Snapchat und Job-Plattformen wie Kununu, Stepstone und Co. „Wir müssen dort permanent Content generieren, um sichtbar zu bleiben“, fasst Winkler zusammen, was von vielen Branchenkollegen zu hören ist.

Was Corporate Influencer bewirken

Die permanente Präsenz bei Linkedin ist eines der Erfolgsgeheimnisse von Rehan Choudhry. Der Co-Chef des 2016 gestarteten Socken- und Wäsche-Labels Snocks hat dort mehr als 13.000 Follower, postet täglich, fordert zu Initiativbewerbungen auf. „Klicke hier und werde Teil des Teams“, steht ganz oben. Mit direkter Weiterleitung zur Karriere-Website und einer Entschuldigung für längere Wartezeiten. Ganz transparent. Das ist ohnehin Firmenpolitik. Zahlen teilt er gern: Bereits ein Jahr nach der Gründung erreichten die Mannheimer die Gewinnzone, inzwischen beschäftigen sie 140 Vollzeitkräfte, melden einen Umsatz von 86 Mio. Euro, kauften 2024 den Activewear-Anbieter Oceansapart aus der Insolvenz. „Meine Stärke ist es, sehr offen über Erfolge und Misserfolge zu sprechen und unsere Mitarbeiter aufzufordern, dass online auch zu tun. Alle werden so zu Corporate Influencern“, sagt Choudhry. Dazu kommen Benefits wie der neueste Apple-Laptop zum Start, Party-Trips in spanische Hütten und an italienische Strände.