Ekrem İmamoğlu: Die Türkei ist nun ein anderes Land

In dem Moment am Mittwochmorgen, als Hunderte Polizisten vor seiner Tür stehen, um ihn festzunehmen, stellt sich der Istanbuler Bürgermeister Ekrem İmamoğlu in sein Ankleidezimmer und nimmt ein Video auf. Er bindet sich den Schlips, richtet sich den Kragen, als würde er in einen normalen Arbeitstag starten – und nicht gleich in Untersuchungshaft gebracht. Er spricht dabei ruhig in die Kamera. Der Wille des Volkes solle geraubt werden, sagt İmamoğlu. Seine „geliebten Polizisten“ würden dafür nun benutzt. Er wolle, sagt er, dass die ganze Nation wisse, dass er nicht aufgebe. „Wir stehen der Tyrannei gegenüber.“ İmamoğlu reckt die Faust in die Kamera und sagt, er vertraue sein Schicksal nun seinem Volk an.