Einstein Research Unit: So tief ist Deutschland gespalten

Eine aktuelle Studie der Berliner Forschungsgruppe Einstein Research Unit belegt, wie stark Deutschland emotional entlang politischer Lager gespalten ist. Die Erhebung unter mehr als 4.000 Menschen untersucht dabei nicht nur Meinungen und Einstellungen, sondern auch emotionale Reaktionen. Sie zeigt, dass die politische Spaltung stark auf Gefühlen wie Wut, Ablehnung und Misstrauen gegenüber Andersdenkenden beruht. Besonders emotionalisiert sind Themen wie AsylpolitikKlimaschutz und die Brandmauer zur AfD. So empfinden Anhänger der AfD und der Grünen besonders starke gegenseitige Ablehnung sowie eine hohe Identifikation mit dem eigenen Lager – ein Phänomen, das die Forschenden als affektive Polarisierung beschreiben. Das ZEIT-ONLINE-Datenteam hat die Ergebnisse der Studie visualisiert. Anaïs Kaluza, Redakteurin im Gesundheitsressort von ZEIT ONLINE, ordnet ein, wie gespalten Deutschland tatsächlich ist und welche Folgen sich daraus ableiten lassen.

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hat den Verein „Königreich Deutschland“ verboten. Bei bundesweiten Durchsuchungen wurden Vermögenswerte sichergestellt und vier mutmaßliche Anführer festgenommen, darunter auch der selbst ernannte „König“ Peter Fitzek. Die Gruppierung gilt als größte Organisation der Reichsbürger- und Selbstverwalterszene in Deutschland. Nach Angaben des Innenministeriums verstößt sie gegen die verfassungsmäßige Ordnung und fördert strafbare Aktivitäten. Dabei wird ihr vorgeworfen, einen „Gegenstaat“ errichtet und antisemitische Verschwörungserzählungen verbreitet zu haben. Der Verfassungsschutz zählt rund 25.000 Reichsbürger in Deutschland. Christian Parth, Redakteur im Gesellschaftsressort bei ZEIT ONLINE, erklärt, wer die Mitglieder der Gruppe sind.

Außerdem im Update: Der französische Schauspieler Gérard Depardieu ist wegen sexueller Belästigung in zwei Fällen schuldig gesprochen worden. Ein Pariser Gericht verhängte eine 18-monatige Bewährungsstrafe und ordnete seine Eintragung ins französische Register für Sexualstraftäter an. Die Taten sollen sich bei Dreharbeiten ereignet haben. Depardieu war zur Urteilsverkündung nicht erschienen und weist die Vorwürfe zurück. 

Was noch? Neuer Dresscode auf dem Filmfestival Cannes

Moderation und Produktion: Helena Schmidt

Redaktion: Pia Rauschenberger

Mitarbeit: Celine Yasemin Rolle

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