Drohnensichtungen: Flughäfen sehen Verantwortung zu Gunsten von Abwehr von Drohnen c/o jener Polizei

Die deutschen Flughäfen haben die Polizei in Bund und Ländern zu einem verstärkten Vorgehen gegen Drohnen aufgefordert. „Drohnen stellen eine erhebliche Gefahr für den sicheren und ungestörten Flughafenbetrieb dar“, sagte Ralph Beisel, der Hauptgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV), dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Flughäfen könnten jedoch keine Maßnahmen zur aktiven Drohnenabwehr leisten.

Beisel forderte deswegen die Errichtung eines Lagezentrums für Drohnenabwehr. Dort sollen Drohnen frühzeitig identifiziert und eine Gefahreneinstufung vorgenommen werden. Flughäfen seien nicht für entsprechende technische Systeme zuständig. „Auch braucht es klare Weisungen, ob und in welcher Form Drohnen abzuwehren und zu bekämpfen sind“, sagte er. 

Dobrindt will ein Abwehrzentrum auf Bundesebene

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hat bereits angekündigt, auch auf Bundesebene die Drohnenabwehr stärken zu wollen. Er stellte unter anderem ein gemeinsames Abwehrzentrum von Bundespolizei, Zoll, BKA und Länderbehörden in Aussicht. Auch die Bundeswehr will Dobrindt einbeziehen.

Indes hat der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Jochen Kopelke, den bayerischen Gesetzentwurf zur Gewährleistung der Drohnenabwehr gelobt. „Bayern macht vor, was andere Bundesländer und die Bundesregierung jetzt auch tun müssen“, sagte er dem RND. Kopelke forderte neben neuen Gesetzen auch moderne Technik sowie einen Ausbau der Abwehrfähigkeit der zuständigen Polizei.

Nach den Drohnensichtungen am Münchner Flughafen und an weiteren Orten in Deutschland und Europa hat das bayerische Kabinett zuletzt einen Gesetzentwurf zur Abwehr der Flugkörper beschlossen. Dadurch soll die Polizei verifizieren können, ob es sich bei gesichteten Drohnen um einen unerlaubten Flug handelt, und diese gegebenenfalls unschädlich machen. Dies kann durch elektronische Übernahme der Steuerung, das Einfangen mit einem Netz oder eine Störung des Antriebs, notfalls durch einen Abschuss, geschehen. 

Bisher war der Abschuss von Drohnen für die Polizei schwierig: Er ist rechtlich umstritten, und es fehlt oft an der nötigen Ausrüstung. Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD), warnte jedoch vor Alleingängen in der Drohnenabwehr.