Drei Tage mit Charles und Camilla: Die Schirmherrschaft



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Am Brandenburger Tor mit Bummtschasserakatam : Als erster Staatsgast überhaupt wurde der britische Monarch zusammen mit seiner Frau am Mittwoch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und dessen Frau Elke Büdenbender mit militärischen Ehren am Pariser Platz begrüßt. Um ihn zu sehen, musste man stundenlang anstehen, wer aufs Klo musste, verlor seinen Platz. Charles traf unter anderem auf zwei ausgewählte Schulklassen, machte Small Talk über Klausurenstress und bekam mehrere Blumenbouquets überreicht.

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Kein »Dinner for One«: König Charles III. und die Königsgemahlin Camilla speisten als Gäste des Bundespräsidenten im Schloss Bellevue. Es gab unter anderem Karpfen, Weidehuhn und ostfriesischen Schwarztee. Die Männer trugen Frack, nicht mal der Alt-Punker und Frontsänger der »Toten Hosen«, Campino , scherte aus. Eine Rebellin aber gab es: SPD-Chefin Saskia Esken kam nicht im bodenlangen Kleid, sondern im Hosenanzug in Knallrot.

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Applaus für den König: Charles III. sprach am Donnerstag als erster amtierender Monarch im Bundestag . Er drang darauf, angesichts der Klimakrise schnell auf grüne Energiegewinnung umzustellen, und betonte die enge Verbindung zwischen Großbritannien und Deutschland. Unter anderem, sagte Charles, verbinde die Nationen der Humor: »Wir haben viel übereinander und miteinander gelacht«, sagte er. Mit einem Zitat aus dem Silvester-Klassiker »Dinner for One« brachte er sogar das ganze Plenum zum Lachen.

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Nach seiner Rede im Bundestag besuchte Charles mit der noch Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) das Ankunftszentrum für Flüchtlinge aus der Ukraine im ehemaligen Flughafen Tegel. Der Krieg war ein wichtiger Punkt seiner Rede: »Die Geißel des Krieges ist zurück in Europa«, hatte Charles gesagt. Man müsse die Freiheit und die Demokratie gemeinsam gegen die russischen Invasoren in der Ukraine verteidigen.

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Eigentlich sollte König Charles im brandenburgischen Ökodorf Brodowin  Kälbchen streicheln, aber daraus wurde nichts, weil es regnete. Dafür strich er eigenhändig Käsebruch in einer Wanne glatt – daraus soll eine limitierte Königs-Käse-Edition reifen, mit Karottensaft gefärbt. Diese Krone war nicht zum Aufsetzen, sondern zum Essen – eine Torte, die speziell für seinen Besuch angefertigt wurde. Die echte kriegt er erst zu seiner Krönung am 6. Mai vor- und dann auch aufgesetzt.

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Tschüss! König Charles III. von Großbritannien winkt bei der Abreise nach dem Besuch im Ökodorf Brodowin den Schaulustigen am Straßenrand zu.

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Während die Herren durch den Brandenburger Matsch wateten, waren ihre Gattinnen Elke Büdenbender und Camilla in der Komischen Oper in Berlin. Sie informierten sich über die soziale Arbeit des Hauses und hörten sich an, wie Grundschülerinnen und -schüler aus dem Berliner Wedding mit Mitgliedern des Ensembles sangen.

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König Charles und der Bundespräsident fuhren am Freitagvormittag mit einem regulären ICE von Berlin bis Hamburg. Sie saßen in Wagen 14, der allein für sie und den präsidial-königlichen Anhang reserviert war. Im Rest des Zuges saßen weitgehend ahnungslos die restlichen Passagiere. Einige aus der ersten Klasse versuchten allerdings, bis in den königlich besetzten Wagen zu kommen. Davor stand ein Polizist. Ein Passagier versuchte ihn mit der Begründung überzeugen, dass er »gerade auf dieser Strecke besonders gern im Wagen 14« fahre. Aber selbst diese ausgefeilte Begründung zog nicht.

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In Hamburg hatte Charles ein dichtes Programm. Unter anderem war er zusammen mit Camilla und dem Ehepaar Steinmeier-Büdenbender am Mahnmal St. Nikolai. Im Zweiten Weltkrieg zerstörten britische und amerikanische Bomben die ehemalige Hauptkirche Hamburgs. Vor der Ruine wartete eine überschaubare Menge. Renate, 69, wollte Charles unbedingt eine Tüte mit Geschenken überreichen. 1965 habe sie als Elfjährige am Dammtor »Elizabeth« geschrien, als die Queen zu Besuch war, erzählt sie. Heute ist sie zurückhaltender. Der König kommt vorgefahren, schüttelt Hände. Bevor er Renate erreicht, betritt er die Kirche, legt einen Versöhnungskranz nieder. Er muss weiter, winkt im Vorbeigehen, doch Renate ist enttäuscht. Hinter ihr ruft ein Spontandemonstrant: »Frieden schaffen ohne Waffen.« Ein Mädchen streckt ihre Hände über den Zaun, ruft zum König: »Bitte bleib noch!« Doch der ist schon in seinen Wagen gestiegen, um weiterzufahren.

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Der zweijährige Johann-Maximilian schläft, seine Mutter wartet gebannt: Auch vor dem Hamburger Rathaus haben sich viele Schaulustige versammelt, die an diesem regnerischen Tag in der Hansestadt einen Blick auf den britischen König erhaschen wollen.

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Und dann endlich ist es so weit: Der König ist da, schüttelt Hände, begrüßt die Wartenden vor dem Hamburger Rathaus. Schirme erschweren die Sicht. Direkt hinter Charles ist aber sein Leibwächter zu sehen, für den, so drückt es unsere Kolumnistin Anja Rützel  aus, das schöne Wort »schmuck« im aktiven Wortschatz erhalten werde.

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Präsident, König, Bürgermeister: Charles III., Frank-Walter Steinmeier und Peter Tschentscher bei einer Bootstour im Hamburger Hafen. Das Wetter war, nun ja, bescheiden. Aber das dürfte der britische Monarch ja gewohnt sein.

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Derweil ist Camilla in einer Grundschule. Der Besuch steht ganz im Zeichen des Monsters »Grüffelo«. In der Schulbücherei lesen Camilla und Elke Büdenbender das Kinderbuch mit verteilten Rollen. Der durch seine Illustrationen zu dem Buch bekannt gewordene Künstler Axel Scheffler übernimmt die angstmachende Stimme des Grüffelo. Dann zeigt Scheffler, wie man das Monster zeichnet. Auch Camilla und Elke Büdenbender machen mit.

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In seiner Rede vor dem Bundestag hatte Charles die Beatles und Kraftwerk in einem Atemzug genannt, in Hamburg schüttelt er Hände mit »Lord of the Lost«. Die Hamburger Band wird Deutschland beim diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) in Liverpool vertreten. Bei dem Fest der britischen Botschaft mit rund 1000 Gästen im Schuppen 52 im Hamburger Hafen – dort, wo sonst Abiturienten gern ihre Abiturfeiern ausrichten –, wurden Camilla und Charles mit facettenreicher Musik empfangen: Es gab eine Beatles-Coverband und »Auf der Reeperbahn nachts um halb eins«, gesungen vom Shanty-Chor De Tampentrekker. Deutsch-britisches Kulturgut eben.

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has/aeh/dpa