»Downton Abbey«: Schauplatz Highclere Castle klagt über Personalmangel

Butler Carson (Jim Carter) verlässt »Downton Abbey« (Highclere Castle)
Foto: LMKMEDIA / ddp images
Die charakteristische Fassade von Highclere Castle hat sich als Schauplatz der Serie »Downton Abbey« längst in das kollektive Gedächtnis eingeprägt. Es liegt im Norden der englischen Grafschaft Hampshire, ungefähr 100 Kilometer südwestlich von London entfernt. Das heutige Anwesen wurde von 1839 bis 1842 nach Plänen des Architekten Sir Charles Barry gebaut, der unter anderem auch die Houses of Parliament in London entworfen hat.
In der mit Preisen (Emmy, Golden Globe) überhäuften Serie »Downton Abbey« geht es um das Leben einer Adelsfamilie und ihres Personals am Anfang des 20. Jahrhunderts – und den allmählichen Niedergang einer ganzen Epoche: Der Familie geht das Geld aus, der opulente Personalbestand kann nicht gehalten werden.
Hilfskräfte vom Kontinent sind Mangelware
Die aktuellen und realen Bewohner des Anwesens sind George Herbert, 8th Earl of Carnarvon und seine Frau Lady Fiona – die nun ebenfalls über Personalmangel klagt : »Aufgrund des Brexits sind wir nicht mehr in der Lage, größere Hochzeiten auszurichten. Es gibt kein Personal.«
Gemeint sind hier nicht Butler und Zimmermädchen, sondern vor allem preiswerte studentische Hilfskräfte aus der EU, die vor dem Brexit angeheuert wurden und von denen es nun aufgrund der für sie unsicheren Situation weniger gibt: Die Carnarvons finanzieren den kostspieligen Unterhalt ihres Castle unter anderem mit der professionellen Ausgestaltung von Hochzeitsfeiern, bis zu 25 pro Saison mit jeweils mehr als hundert Gästen – nunmehr seien laut Lady Fiona nur noch kleinere Gesellschaften möglich.
Auch andere Geschäftszweige auf dem Anwesen, eigentlich eine Touristenattraktion, liegen brach. Der Geschenke-Shop schwächelt , weil es seit Covid weniger Touristen gibt. Und wenn welche kommen, können sie keinen Afternoon Tea einnehmen, weil auch das Café – aufgrund der Visa-Politik des Vereinigten Königreichs gibt es kein Service-Personal vom Festland – geschlossen ist.
Die Hoffnung der Familie ruht daher im Moment auf dem Verkauf von kostspieligem Gin aus eigener Produktion, der sich besonders in den USA solide verkauft. Cheers.