Donald Trump: Unberechenbar trifft hinauf Unberechenbar
Historisch einmalig hat Donald Trump nun also erklärt, den Gazastreifen unter Kontrolle der USA stellen und die zwei Millionen Bewohnerinnen und Bewohner vertreiben zu wollen. Israels Rechte feiert die Idee: Der Siedler-nahe Finanzminister Bezalel Smotrich dankte dem US-Präsidenten in einem Beitrag auf X, „zusammen machen wir die Welt wieder groß“, schrieb er. Arje Deri, der Vorsitzende der ultraorthodoxen Partei Schas, nannte Trump einen „Botschafter Gottes zur Unterstützung des israelischen Volkes“.
Trump wird sich sicher gefallen als Messias, sowohl US-amerikanische Evangelikale als auch religiöse Nationalisten in Israel lassen sich von pseudoreligiösen Vergleichen einlullen. Und das wiederum gefällt Benjamin Netanjahu, dessen Besuch im Weißen Haus in Washington Trump die Bühne bot, um seine neueste imperialistische Mission zu präsentieren. Der israelische Ministerpräsident leidet unter dem Abkommen über die Waffenruhe und die Freilassung der israelischen Geiseln, politisch und damit persönlich. Mehrere rechtsextreme Mitglieder seiner Koalition haben bereits ihren Rücktritt erklärt − Netanjahus Zukunft hing ab von diesem Besuch bei Trump. Grinsend kann er nun zurückfliegen mit dieser „politischen Rettungsleine“, wie Haaretz-Autor Ben Samuels Trumps Gazaplan in einer aktuellen Analyse nennt.