Dierdorf in Rheinland-Pfalz: Wohl Jugendlicher auf den Gleisen – ICE muss bei 300 km/h bremsen

ICE (Symbolbild)
Foto: Christoph Hardt / Panama Pictures / IMAGO
Ein ICE-Lokführer musste in Rheinland-Pfalz bei einer Geschwindigkeit von 300 Kilometern pro Stunde eine Schnellbremsung einleiten – wegen einer Person auf den Gleisen. Ein Jugendlicher habe nach Aussage des Lokführers am Donnerstagnachmittag mitten im Gleisbett gestanden, dieses aber noch rechtzeitig verlassen, berichtete die Bundespolizeiinspektion Trier.
Demnach entfernt sich der Jugendliche nach dem Vorfall nahe Dierdorf (Landkreis Neuwied) mit Freunden in unbekannte Richtung. Er hat sich laut den Beamten in enorme Lebensgefahr gebracht. Außerdem habe er sich wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr strafbar gemacht. Deshalb ermittele die Bundespolizei in Trier.
Bremsweg von 1000 Meter möglich
Durch den Vorfall kam es zu einer 90-minütigen Sperrung der Strecke. Sechs Züge hatten deshalb eine Verspätung von insgesamt 342 Minuten.
Die Bundespolizei warnte in ihrer Mitteilung vor derartigen »Mutproben«. Es drohe Lebensgefahr. Die Züge nähern sich demnach fast lautlos und können je nach Windrichtung oft erst sehr spät wahrgenommen werden. Der Bremsweg eines Zuges könne je nach Geschwindigkeit 1000 Meter und mehr betragen.