Die Preisträger welcher Wilhelm-Lorch-Stiftung 2025: Helena Wieser: Alles mehr als den Pullover

Helena Wieser hat Modedesign an der Burg Giebichenstein studiert.

Helena Wieser hat für ihre Masterarbeit an der Burg Giebichenstein ein ABC des Pullovers erstellt und im praktischen Teil einige Klassiker neu interpretiert. Derzeit arbeitet sie als selbstständige Strickdesignerin.

Was Sie schon immer über das Thema Pullover wissen wollten – Helena Wieser hat es in ihrer Masterarbeit zusammengetragen. Im theoretischen Teil ihrer Abschlussarbeit an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein hat die 31-Jährige ein ABC des Pullovers entwickelt und dabei auf ebenso informative wie kurzweilige Weise alle Aspekte dieses Kleidungsstücks beleuchtet.

Kreative Neuinterpretationen

Im Praxispart der Masterarbeit hat sie einige der Pullover-Klassiker assoziativ neu interpretiert. Und damit die Jury der Wilhelm-Lorch-Stiftung begeistert: „Es sind sehr originelle und teilweise richtig lustige Produkte entstanden. Eine schöne, klare, gute Arbeit.“

Aufgewachsen ist Helena Wieser in einem kleinen Ort im Landkreis Landshut. Ihre Schulzeit verbrachte sie an Waldorfschulen, zunächst in Ismaning, später dann in München. Nach dem Abitur jobbte sie eine Zeit lang und bereitete ihre Mappe für die Bewerbung an der Burg Giebichenstein vor. In den ersten Semestern an der Kunsthochschule konzentrierte sie sich noch auf das Textildesign. Doch bei einem Gastsemester im Bereich Modedesign merkte sie, dass sie ihre kreativen Ideen in diesem Fach noch besser verwirklichen konnte.

Die Wilhelm-Lorch-Stiftung stellt sich vor

Die Wilhelm-Lorch-Stiftung trägt den Namen des 1966 verstorbenen Gründers des Deutschen Fachverlags und der TextilWirtschaft. Jedes Jahr werden Projekte und talentierte Nachwuchskräfte der Textil- und Modebranche in den Kategorien Kreation, Wirtschaft, Technik und Weiterbildung im Handel ausgezeichnet. Die Fördergelder sollen die Preisträger in ihrer Aus- und Fortbildung unterstützen.

Das Stiftungsvermögen beträgt 2,85 Mio. Euro (31.12.2024). Seit Gründung der Stiftung im Jahr 1988 wurden 382 Förderpreise vergeben und über 2,2 Mio. Euro ausgeschüttetStiftungsvorstand ist Markus Gotta. Vorsitzende des Stiftungsrates ist Professor Maike Rabe.

Nachwuchskräfte, die sich für den Förderpreis 2026 bewerben möchten, können ihre Unterlagen bis zum 31. Oktober 2025 über die Homepage der Wilhelm-Lorch-Stiftung einreichen. Weitere Informationen unter: Wilhelm-Lorch-Stiftung.de.

Intensive Beschäftigung mit Wolle

Wieser: „Glücklicherweise sind an der Burg die Fächer Textil- und Modedesign eng miteinander verbunden, sodass ein Wechsel ganz einfach ist.“ In ihrer Bachelorarbeit hat sich Helena Wieser intensiv mit dem Material Wolle beschäftigt. Die Inspiration für ihre Masterarbeit bekam sie bei einem Aufenthalt in Indien. „Mir ist aufgefallen, dass sehr viele Männer dort Pullunder tragen. In allen möglichen Farben und Mustern.“

Das Stricken ist Wiesers große Leidenschaft, der sie auch nach dem Abschluss treu geblieben ist. Für das auf den Verkauf von Handstrickgarnen spezialisierte Unternehmen Lana Grossa mit Sitz in Gaimerheim bei Ingolstadt entwirft sie Modelle und die Strickanleitungen dazu. Darüber hinaus ist sie auch als Selbstständige aktiv und präsentiert ihre Entwürfe unter anderem auf Instagram.

Auch im privaten Umfeld kann Wieser, die mittlerweile in Leipzig lebt, ihrer Leidenschaft für das Stricken frönen – und das beschränkt sich nicht nur auf Herrenpullover für ihren Partner. Kleidungsstücke für Kinder finden ebenfalls dankbare Abnehmerinnen, da Helena Wieser Mutter zwei kleiner Mädchen ist.

Lesen Sie dazu auch die Porträts der weiteren Preisträger. Die da wären: