Die Linke : Linkeparteispitze mahnt Wagenknecht zu Klarheit über Parteigründung
Linkenchefin Janine Wissler hat Sahra Wagenknecht aufgefordert, mit der Linken an einem Strang zu ziehen oder die Partei zu verlassen. „Sie muss Klarheit schaffen – und zwar nicht erst in neun Monaten“, sagte sie der Zeitung Die Welt. „Entweder sie ist Mitglied dieser Partei und arbeitet mit für deren Erfolg. Dann spekuliert man nicht alle zwei Tage über ein anderes Projekt. Oder sie kehrt der Partei den Rücken.“
Wagenknecht hatte dem Nachrichtenportal ZDFheute.de vor einigen Tagen gesagt, dass sie über die Gründung einer eigenen Partei nachdenke und bis Jahresende darüber entscheiden wolle. Zuvor hatte sie erklärt, dass sie nicht mehr für die Linke für den Bundestag kandidieren wolle.
Dass Wagenknecht damit kokettiert, eine eigene Partei zu gründen, nannte Wissler „unverantwortlich“. Man solle nicht dauernd und öffentlich die eigene Partei infrage stellen, die geschlossen gegen das Bundeswehrsondervermögen gestimmt habe und an der Seite von Hartz-IV-Empfängern und Streikenden stehe, sagte sie. Auf die Frage, was eine Konkurrenzpartei Wagenknechts für die Linke bedeuten würde, sagte Wissler: „An solchen Spekulationen beteilige ich mich nicht. Aber es gibt ja offensichtlich Gründe, warum sie bisher keine Partei gegründet hat. Ich habe meine Zweifel, ob das geschehen wird.“