Deutscher Filmpreis: „Das Lehrerzimmer“ als Bester Film mit Lola geehrt

Das Drama Das Lehrerzimmer von İlker Çatak über einen Konflikt an einer Schule ist beim Deutschen Filmpreis als bester Film mit der Goldenen Lola ausgezeichnet worden. Leonie Benesch wurde für ihre Rolle in dem Film als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Die 32-Jährige spielt eine Lehrerin, die eine Diebstahlserie aufklären will und sich deswegen entscheidet, heimlich eine Kamera im Lehrerzimmer mitlaufen zu lassen. 

Das Lehrerzimmer hat zudem den Preis für das beste Drehbuch erhalten. Es wurde von İlker Çatak gemeinsam mit Johannes Duncker geschrieben. Çatak gewann zudem den Preis für die beste Regie.

Die Lola in Silber gewann der Antikriegsfilm Im Westen nicht Neues. Die Lola in Bronze ging an Ali Abbasis Spielfilm Holy Spider und die Produzenten Sol Bondy und Jacob Jarek. Der Film ist eine Koproduktion aus Dänemark, Deutschland, Schweden und Frankreich, die die Rolle von Frauen im Iran thematisiert.

„Im Westen nichts Neues“ mehrfach ausgezeichnet

Felix Kammerer nahm den Filmpreis für die beste Leistung in einer männlichen Hauptrolle entgegen. Er wurde für seine Darstellung in Im Westens nichts Neues geehrt.

Schauspieler Albrecht Schuch ist als bester männlicher Nebendarsteller mit einem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet worden. Der 37-Jährige erhielt die Auszeichnung ebenfalls für seine Rolle im Antikriegsfilm Im Westen nichts Neues. Er spielt Stanislaus Katczinsky, Freund des Hauptcharakters Paul Bäumer (Felix Kammerer).

Schuch hat im Laufe seiner Karriere bereits vier Lolas gewonnen. Im vergangenen Jahr wurde er für seine Rolle im Drama Lieber Thomas geehrt, 2020 gewann er gleich zwei Trophäen für Systemsprenger und Berlin Alexanderplatz.

Den Preis für die beste Tongestaltung erhielten Frank Kruse, Markus Stemler, Viktor Prášil, Lars Ginzel und Alexander Buck ebenfalls für Im Westen nichts Neues. Heike Merker wurde für das Maskenbild des Films ebenfalls mit einer Lola ausgezeichnet.

Jördis Triebel als beste weibliche Nebendarstellerin ausgezeichnet

Auch die Auszeichnung für die beste Filmmusik ging an Im Westen nichts Neues und den Komponisten Volker Bertelmann. Die Lola für das beste Szenenbild ging ebenfalls an den Film. Dafür war Christian M. Goldbeck verantwortlich.

Für die beste weibliche Nebenrolle wurde Jördis Triebel für ihre Darstellung der Brigadeleiterin Gisela in dem Film In einem Land, das es nicht mehr gibt ausgezeichnet. Tanja Hausner nahm den Preis für das beste Kostümbild entgegen. Sie hatte die Kostüme für den Film Sisi & Ichentworfen.

Die Lola für den besten Kinderfilm überreichte Schauspielerin Heike Makatsch für den Film Mission Ulja Funk an Produzentin Roshanak Behesht Nedjad sowie Regisseurin und Drehbuchautorin Barbara Kronenberg.

Die Lola für den besten Dokumentarfilm gewannen sich die Produzentinnen Martina Haubrich und Claudia Wohlgenannt und die Regisseurin Claudia Müller für den Film Elfriede Jelinek – Die Sprache von der Leine lassen.

Ehrenpreis für Volker Schlöndorff

Der 84-jährige Regisseur Volker Schlöndorff erhält den diesjährigen Ehrenpreis für herausragende Verdienste um den deutschen Film und steht damit als Gewinner vorab fest. Schlöndorff ist unter anderem für Literaturverfilmungen wie etwa Der junge Törless, Tod eines Handlungsreisenden und Homo Faber bekannt. Der Regisseur und Drehbuchautor wurde bereits vielfach ausgezeichnet und für Die Blechtrommel mit einem Oscar für den besten fremdsprachigen Film geehrt.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat bei der Preisverleihung zudem eine offene Auseinandersetzung mit Missständen in der Branche angemahnt. „Wir sind hier auch hier, um Probleme deutlich zu benennen: Abhängigkeitsverhältnisse, Machtmissbrauch, tätliche Übergriffe, sexualisierte Gewalt am Set“, sagte die Grünenpolitikerin. Wer diese Missstände offen kritisiere, „wer fordert, dass sie abgestellt werden, und dafür als Nestbeschmutzerin geächtet wird“, könne auf ihre Unterstützung zählen.