Deutsche Leopard-Panzer laut Medienbericht in der Ukraine angekommen
Die 18 von der Bundesregierung versprochenen Leopard-2-Panzer in der Ukraine angekommen, wie der „Spiegel“ berichtet. Sie verließen Deutschland Ende vergangener Woche und wurden nun an der ukrainischen Grenze übergeben. Auch die rund 40 Schützenpanzer des Typs Marder, mit denen Deutschland den Kampf der Ukraine gegen die russischen Invasoren unterstützt, sind mittlerweile im Kriegsgebiet eingetroffen.
Die Bundesregierung hatte sich Ende Januar nach langem Zögern zur Lieferung von schweren Kampfpanzern an die Ukraine entschieden. Damals entstand der Plan, gemeinsam mit EU-Partnern zwei Panzer-Bataillone mit jeweils 31 Leopard-Systemen zu bestücken. Deutschland sagte zunächst 14 Leopard-Panzer der Bauart 2A6 zu. Nachdem jedoch nicht genug Modelle für das Bataillon zusammen kamen, erhöhte Berlin seinen Anteil auf 18 Panzer. Polen und andere Partner stellten zudem einen Verband mit Leopard 2A4-Modellen auf.
Die Leopard-Panzer werden nach Angaben aus Sicherheitskreisen mit einem umfangreichen Waffen- und Ersatzteilpaket an die Ukraine abgegeben. In den vergangenen beiden Monaten hatte die Bundeswehr ukrainische Soldaten in einem Schnelltraining an den komplexen Waffensystemen ausgebildet, auch Techniker wurden nach Deutschland gebracht und von Instandsetzungs-Experten der Truppe geschult.
Alle Entwicklungen im Liveticker:
14:20 Uhr – Zwei Tote bei Bombenangriff auf ostukrainische Stadt Slowjansk
Bei einem russischen Bombenangriff auf die ostukrainische Stadt Slowjansk sind nach Behördenangriffen mindestens zwei Menschen getötet und 29 weitere verletzt worden. Russische Streitkräfte hätten das Zentrum der Stadt am Montagmorgen mit zwei S-300-Raketen angegriffen, erklärte der Gouverneur der Region Donezk, Pawlo Kyrylenko, im Onlinedienst Facebook. Demnach wurden Behörden- und Bürogebäude sowie fünf Miets- und sieben Privathäuser beschädigt.
Laut Kyrylenko wurde auch die Stadt Druschkiwka in der Region angegriffen. Dabei sei das Waisenhaus der Stadt nahezu vollständig zerstört worden. Opfer habe es laut vorläufigen Informationen nicht gegeben.
13:30 Uhr – Kreml hält trotz Sanktionsdrohung an Atomwaffen für Belarus fest
Russland hält trotz der Sanktionsdrohungen des Westens an der geplanten Stationierung von taktischen Atomwaffen in Belarus fest. „Auf die Pläne Russlands kann solch eine Reaktion natürlich keinen Einfluss nehmen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Zuvor hatte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell Belarus zum Verzicht auf die nuklearen Waffen aufgefordert und andernfalls mit Sanktionen als Antwort gedroht. Er kritisierte die russischen Pläne als „unverantwortliche Eskalation“ und eine Bedrohung für die europäische Sicherheit.
Kremlchef Wladimir Putin hatte die Stationierung am Samstag angekündigt. Demnach hat Belarus bereits 10 umgebaute Flugzeuge, die diese Waffen tragen können. Zudem erhält das Land Iskander-Raketen, die mit Atomsprengköpfen bestückt werden können. Der russische Präsident hatte auch betont, dass sich Moskau an seine Verpflichtungen zur Nichtweiterverbreitung der Atomwaffen halte. Sie würden nur in Belarus vorgehalten, Russland gebe die Kontrolle nicht ab – und tue damit nichts anderes als die USA in EU-Staaten.
Belarus erhält nach der freiwilligen Abgabe seiner Atomwaffen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion nun erstmals seit den 1990ern Jahren wieder nukleare Raketen. In Belarus hatte Machthaber Alexander Lukaschenko, der von Putin politisch und wirtschaftlich abhängig ist, schon vor Russlands Krieg gegen die Ukraine darum gebeten. Dazu hatte er auch die Verfassung ändern lassen, in der kein atomwaffenfreier Status mehr festgeschrieben ist. Die Ausbildung an den Waffen in Belarus soll laut Putin am kommenden Montag beginnen, die Depots für die Atomraketen sollen am 1. Juli fertig gebaut sein.
13:05 Uhr – „Die Ukraine wird Misshandlungen unserer Leute, die Toten und Verletzten nicht verzeihen“, sagt Selenskyj
Nach einem russischen Raketenangriff auf die ostukrainische Großstadt Slowjansk hat Präsident Wolodymyr Selenskyj dem russischen Militär erneut Terrorismus vorgeworfen. „Die Ukraine wird Misshandlungen unserer Leute, diese Toten und Verletzten nicht verzeihen“, schrieb der 45-Jährige am Montag in sozialen Netzwerken. Alle „russischen Terroristen“ würden zur Verantwortung gezogen. Dazu veröffentlichte der Staatschef ein Video mit brennenden Autos und Trümmern aus der Großstadt.
12:02 Uhr – Polen nimmt Verdächtigen wegen Spionage für Russland fest
Polen hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft einen Ausländer wegen des Verdachts der Spionage für Russland festgenommen. Die Festnahme sei bereits am 21. März in Danzig erfolgt, teilt die Staatsanwaltschaft mit.
Der Verdächtige habe Informationen über kritische Infrastruktur in Regionen Pommern und Kujawien-Pommern gesammelt und diese dem russischen Geheimdienst zur Verfügung gestellt. Bei einer Verurteilung drohen bis zu zehn Jahre Haft.
11:07 Uhr – Belarus wirft Polen Blockade des Lkw-Verkehrs an EU-Grenze vor
Belarus wirft Polen vor, den Lkw- und Pkw-Verkehr in die Europäische Union absichtlich zu verlangsamen. Polen setze bilaterale Vereinbarungen nicht um, teilt der belarussische Grenzschutz mit. „Seit Freitag hat sich die Warteschlange vor dem einzigen zugänglichen Grenzübergang an der belarussisch-polnischen Grenze, Kukuriki (Kozlowiczy), verdoppelt und umfasst nun 1000 Fahrzeuge“, heißt es. Eine Reaktion aus Polen liegt zunächst nicht vor.
10:22 Uhr – Selenskyj trifft Orlando Bloom, um über Zukunft ukrainischer Kinder zu sprechen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der britische Schauspieler und Unicef-Botschafter Orlando Bloom haben auf die schweren Kriegsfolgen für Millionen Kinder in dem Land hingewiesen. „Der Krieg zerstört die Kindheit von ukrainischen Kindern“, teilte Selenskyj zu einem am Montag veröffentlichten Video seines Treffens mit Bloom mit. Tausende Schulen seien beschädigt oder zerstört. „Fast 2,7 Millionen ukrainische Schulkinder sind gezwungen, online oder in einer Mischform zu lernen“, sagte er. Mädchen und Jungen liefen Gefahr, Depressionen, Ängste oder andere psychische Probleme zu entwickeln.
Bloom, der sich seit 2009 als Botschafter des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (Unicef) für humanitäre Projekte einsetzt, sagte bei dem Treffen, dass er eine Familie mit fünf eigenen Kindern und vier adoptierten Kriegswaisen besucht habe. Unicef unterstütze solche Eltern, „damit jedes ukrainische Kind Teil einer warmen, pflegenden und hingebungsvollen Familie“ sein könne, sagte der Schauspieler. Solche Modelle seien besser für Kinder als Heime. „Kinder in der Ukraine müssen ihre Kindheit zurückerhalten“, sagte Bloom.
09:36 Uhr – Russland bezeichnet Nato als Teil des Ukraine-Konflikts
Nato-Länder sind nach russischer Ansicht Teil des Ukraine-Konflikts. Das sagt der Sekretär des russischen Sicherheitsrats, Nikolaj Patruschew, einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Die Nato hatte am Sonntag die Entscheidung Russlands, in Belarus taktische Atomwaffen zu stationieren, kritisiert. Sie sprach von einer gefährlichen und unverantwortlichen Rhetorik.
08:37 Uhr – Soldaten kehren nach britischer Panzerausbildung in Ukraine zurück
Nach ihrer Ausbildung an Kampfpanzern vom Typ Challenger 2 in Großbritannien sind ukrainische Soldaten auf dem Weg an die Front. „Es ist wirklich inspirierend, die Entschlossenheit ukrainischer Soldaten mitzuerleben, die ihre Ausbildung auf britischen Challenger-2-Panzern auf britischem Boden abgeschlossen haben“, sagte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace. „Sie kehren besser ausgerüstet, aber nicht weniger gefährdet in ihre Heimat zurück. Wir werden ihnen weiterhin zur Seite stehen und alles tun, um die Ukraine so lange wie nötig zu unterstützen.“
Das Training sei abgeschlossen, hieß es vom Verteidigungsministerium. Dabei ging es unter anderem darum, wie Challenger-Besatzungen zusammenarbeiten und kommandiert werden sowie Ziele effektiv identifiziert und angegriffen werden. „Wir waren alle sehr beeindruckt von den gezeigten Fähigkeiten und haben keine Zweifel, dass unsere Freunde die Challenger-2-Panzer in den kommenden Schlachten effektiv einsetzen werden“, sagte Oberstleutnant John Stone, der die Ausbildung geleitet hatte.
07:00 Uhr – Ukrainischer Militärchef ruft zur Evakuierung von Awdijiwka auf
Der Chef der ukrainischen Militärverwaltung in Awdijiwka ruft die Bewohner der Stadt zur Evakuierung auf. „Ihr müsst gehen, ihr müsst eure Sachen packen, vor allem mit euren Kindern“, schreibt der Leiter der Militärverwaltung der Stadt, Witali Barabasch, auf Telegram. „Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber Awdijiwka gleicht immer mehr einem Ort aus postapokalyptischen Filmen.“
Die Evakuierung der noch in der Stadt verbliebenen Mitarbeiter von Versorgungsunternehmen habe begonnen und der Mobilfunkempfang werde bald abgeschaltet, „weil es in der Stadt Spitzel der russischen Besatzer gibt.“ Am Sonntag beschoss Russland laut ukrainischen Angaben zwei Hochhäuser in Awdijiwka.
Offiziellen Angaben zufolge leben noch etwa 2000 Zivilisten in Awdijiwka in der Region Donezk, etwa 90 Kilometer südwestlich des umkämpften Bachmuts. Die Stadt zählte vor dem Krieg mehr als 30.000 Einwohner. Russland bestreitet, in dem seit 13 Monaten andauernden Krieg gegen sein Nachbarland Zivilisten ins Visier genommen zu haben.
04:02 Uhr – Ungarisches Parlament will Finnlands Nato-Beitritt ratifizieren
Das ungarische Parlament will am Montag Finnlands Nato-Beitritt ratifizieren. Über die Aufnahme Schwedens in das Militärbündnis will die regierende rechtskonservative Fidesz-Partei von Ministerpräsident Viktor Orban später entscheiden lassen. Die Regierung von Orban unterstützt nach eigenen Angaben den Nato-Beitritt beider Länder, die parlamentarische Mehrheit für die Aufnahme Schwedens sei aber zu unsicher.
In der Folge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatten Schweden und das Nachbarland Finnland gemeinsam den Beitritt zur Nato beantragt. Alle 30 Nato-Mitgliedstaaten müssen grünes Licht für die Aufnahme geben, die Zustimmung Ungarns und der Türkei steht noch aus. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan fordert von Stockholm eine härtere Gangart gegen kurdische Aktivisten, die von Ankara als „Terroristen“ betrachtet werden.
01:30 Uhr – Politologe: Putin will mit Atomwaffen in Belarus Westen einschüchtern
Mit der Stationierung taktischer Atomwaffen im Nachbarland Belarus will Russlands Präsident Wladimir Putin nach Ansicht eines Experten den Westen abschrecken und von Fehlern ablenken. „Sie sollen den Westen einschüchtern, seine Waffenlieferungen für die ukrainischen Offensiven 2023 weiterzuführen“, sagte der Politologe Maximilian Terhalle der Deutschen Presse-Agentur. „In erster Linie aber soll die Ankündigung davon ablenken, dass Putin zum Beispiel in Bachmut nicht den Fortschritt macht, den er zwingend braucht.“
Der Geopolitik-Experte, der am King‘s College in London gelehrt hat, warnte den Westen davor, aus Angst vor einem Atomschlag die Unterstützung für die Ukraine zu kürzen. „Das Muster einer taktischen Nukleardrohung bei konventionellem Nichterfolg ist bereits bekannt vom letzten Oktober“, sagte Terhalle. „Es ist ein gutes Anzeichen, dass die russische Armee und Wagner-Truppen nicht in der Lage sind, die Ukrainer zu brechen.“ Die Stadt Bachmut im Osten der Ukraine ist seit Monaten schwer umkämpft und heute praktisch zerstört.
Der Politologe betonte: „Wie 2022 wird Putin auch 2023 keine Nuklearwaffen einsetzen, weil er dadurch seine wichtigste Waffe, die Einschüchterung, die im Falle Deutschlands und der Panzerfrage erheblich die Nato beeinflusst hat, aus der Hand verlieren würde.“ Gleichzeitig befördere der Kremlchef mit der Stationierung in Belarus unbeabsichtigt eine Debatte um die Notwendigkeit stärkerer nuklearer Fähigkeiten in Europa.
23:27 Uhr – Selenskyj fordert mehr Unterstützung für Soldaten
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Bevölkerung zu mehr Unterstützung der Soldaten im Krieg gegen Russland aufgerufen. „Die Situation an der Front steht immer im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit“, sagte Selenskyj in einer Videoansprache. „Es ist falsch und ungerecht, wenn unsere Soldaten, die von der Front zurückkommen, das Gefühl haben, dass für viele im Hinterland der Krieg schon vorbei ist.“ Gemeint seien vor allem Menschen, die weit entfernt von den Kampfzonen lebten, „und die geistig weit weg sind von den Schützengräben“.
„Heute wie vor einem Jahr kann man sich gedanklich nicht weit vom Krieg entfernen – auch wenn die tatsächlichen Kämpfe dank unserer Soldaten für viele Menschen geografisch weit weg sind“, sagte Selenskyj. Dann appellierte er an seine Landsleute: „Liebe Ukrainerinnen und Ukrainer, bitte unterstützen Sie unsere Soldaten, wann immer Sie können.“ Die zurückkehrenden Soldaten brauchten jede nur mögliche Hilfe der Bevölkerung.
22:23 Uhr – Russland: Verletzte nach Explosion ukrainischer Drohne
Bei der Explosion einer mutmaßlich ukrainischen Drohne südlich von Moskau sind nach russischen Angaben drei Menschen verletzt worden. Ein Störsystem habe die Navigation des Fluggeräts außerstand gesetzt und es zum Absturz gebracht, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Der Zwischenfall ereignete sich demnach am Sonntagnachmittag in Kirejewsk, 175 Kilometer südlich von Moskau und rund 300 Kilometer entfernt von der ukrainischen Grenze. Das ukrainische Militär kommentierte die Explosion zunächst nicht.
Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldete, das unbemannte Fluggerät sei als eine ukrainische Drohne vom Typ Tu-141 identifiziert worden. Laut der ebenfalls staatlichen Agentur Ria Nowosti beschädigte die Explosion mehrere Wohnhäuser. Die russischsprachige Nachrichtenseite Medusa mit Sitz in Lettland meldete, durch die Explosion sei ein 15 Meter breiter und fünf Meter tiefer Krater entstanden.
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Source: welt.de