Der US-Zusammenfassung am Morgen: Gemeindevorsteher festgenommen, Pentagon lässt Bücher explantieren
Bürgermeister bei Protest gegen Regierung vorübergehend festgenommen
Sicherheitskräfte haben den Bürgermeister von Newark im US-Bundesstaat New Jersey, Ras Baraka, bei einem Protest gegen ein neues Abschiebezentrum der US-Regierung festgenommen. Der schwarze Politiker habe „Hausfriedensbruch begangen und mehrere Aufforderungen ignoriert, das Gelände zu verlassen“, schrieb die zuständige Staatsanwältin auf X. „Er hat sich bewusst entschieden, das Gesetz zu missachten. Das wird in diesem Bundesstaat nicht geduldet. Er wurde in Gewahrsam genommen. Niemand steht über dem Gesetz“, fügte sie hinzu. Einige Stunden später kam der 55 Jahre alte demokratische Politiker, der sich für das Gouverneursamt in New Jersey bewirbt, nach übereinstimmenden Berichten wieder frei.
JD Vance will Rolle des neuen Papstes nicht politisieren
US-Vizepräsident JD Vance will den neuen Papst Leo XIV. nach eigenen Worten aus parteipolitischen Debatten heraushalten. „Ich versuche, das Spiel mit der Politisierung des Papstes nicht mitzuspielen“, sagte der Republikaner.
US Vizepräsident JD Vance
»Ich bin mir sicher, dass er viele Dinge sagen wird, die ich liebe. Ich bin mir sicher, dass er einige Dinge sagen wird, mit denen ich nicht einverstanden bin.«
Er werde dennoch für ihn beten, sagte Vance. Die meisten Menschen würden nicht darüber nachdenken, ob der Papst ein Republikaner, ein Demokrat, ein Konservativer oder ein Liberaler ist. „Wir wissen nicht viel über ihn, aber ich wünsche ihm nur das Beste. Ich bin Katholik, er ist jetzt das Oberhaupt der katholischen Kirche“, sagte er weiter. Der zum Papst gewählte US-Kardinal Robert Prevost hatte in den vergangenen Monaten auf seinem X-Account mehrfach kritische Beiträge über Vance und US-Präsident Donald Trump verbreitet.
Pentagon lässt Bücher aus Militärbibliotheken entfernen
Das Pentagon hat das US-Militär angewiesen, Bücher aus seinen Bibliotheken zu nehmen, die sich mit Rassismus und Genderfragen beschäftigen. Verteidigungsminister Pete Hegseth ordnete an, alle militärischen Führungskräfte und Kommandos sollen bis zum 21. Mai entsprechende Bücher aus den Regalen räumen und überprüfen. Anfang April hatte bereits die US-Marineakademie in Annapolis im Bundesstaat Maryland fast 400 Bücher aus ihrem Bestand entfernen lassen. Die Werke hätten für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion geworben, hieß es.
Mehr zum Erlass des US-Verteidigungsministeriums zu Militärbibliotheken lesen Sie hier.
Trump entlässt Leiterin der Kongressbibliothek in Washington
US-Präsident Donald Trump hat Carla Hayden, die Leiterin der Library of Congress, wegen ihrer politischen Haltung entlassen. Die Sprecherin des Weißen Hauses sagte zur Begründung, dass sich Hayden für Diversität einsetze und „unangemessene Bücher“ in der Kinderabteilung ausgestellt habe. Trump habe das Recht, sie zu feuern. Hayden soll per kurzer E-Mail entlassen worden sein. „Im Namen von Präsident Donald J. Trump teile ich Ihnen mit, dass Ihr Amt als Bibliothekarin der Kongressbücherei mit sofortiger Wirkung beendet wird“, zitierten Medien daraus. Die Kongressbibliothek ist eine der größten Bibliotheken weltweit.
Mehr zur Entlassung der Leiterin der Kongressbibliothek können Sie hier nachlesen.
Mexiko verklagt Google wegen Bezeichnung des Golfs von Mexiko
Mexiko hat Klage gegen den Onlinekonzern Google eingereicht, weil dessen Dienste teilweise Donald Trumps Umbenennung des Golfs von Mexiko in „Golf von Amerika“ übernommen haben. Das bestätigte die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum, ohne ein konkretes Gericht zu nennen. Trump hatte die Anordnung kurz nach seinem Amtsantritt Anfang Januar per Erlass angeordnet. Laut Sheinbaum bezieht sich dies nur auf einen Teil des Golfs, woran sich Google in seinem Kartendienst aber nicht halte.
Mehr zur Klage Mexikos gegen Google können Sie hier lesen.
Eine Chronik der Arbeit der US-Regierung unter Donald Trump seit ihrem Amtsantritt finden Sie hier.