Der neue britische König heißt King Charles III
Der neue britische König heißt Charles III. Das bestätigte der Palast in London offiziell, nachdem ihn bereits die britische Premierministerin Liz Truss so genannt hatte. Zuvor hatte es Spekulationen gegeben, der bisherige Thronfolger könne einen seiner anderen Vornamen wählen. Der 73-Jährige heißt mit vollem Namen Charles Philip Arthur George.
Vom Tod seiner Mutter zeigte sich Charles erschüttert. Er und seine ganze Familie seien „in größter Trauer“, teilte er mit.
Charles und seine Frau Camilla waren angesichts des schlechter gewordenen Gesundheitszustands der Queen auf Schloss Balmoral nach Schottland gereist, wo die Königin den Sommer verbracht hatte. Am Freitag will das neue Königspaar nach London zurückkehren. Als Frau des Königs trägt Camilla den offiziellen Titel Queen Consort.
William wird Thronfolger, George die Nummer zwei
Wann genau Charles‘ offizielle Krönung erfolgen soll, ist noch unklar. Bis zu der Zeremonie könnten mehrere Monate vergehen.
Durch Charles‘ Regentschaft rückt sein ältester Sohn William zum Thronfolger auf. Nummer zwei der Thronfolge ist nun dessen neunjähriger Sohn George.
Charles war drei Jahre alt, als seine Mutter den Thron bestieg. 70 Jahre lang trug er den Titel des Thronfolgers – so lange wie kein Mitglied der königlichen Familie zuvor. In der Geschichte Großbritanniens gab es keinen König, der zum Zeitpunkt seiner Krönung älter war als er.
Erster Thronfolger mit Universitätsabschluss
Geboren wurde Charles am 14. November 1948 im Buckingham-Palast. Seine Gouvernante Catherine Peebles beschrieb ihn als „hypersensibel, in sich gekehrt, krankhaft schüchtern und zu stiller Beschäftigung wie Lesen und Malen hingezogen“. Mit 13 wurde Charles ins Internat ins schottische Gordonstoun geschickt. Seine einsamen Jahre dort beschrieb er später als „Gefängnisstrafe“.
In Cambridge studierte er anschließend Archäologie und Anthropologie – als erster Thronfolger in der Geschichte machte er 1970 seinen Universitätsabschluss. Von 1971 bis 1976 diente er in der Royal Navy. Einen heftigen Schlag erlitt Charles‘ ohnehin nie große Popularität mit dem öffentlichen Bekanntwerden seiner ehelichen Untreue und dem Scheitern seiner Ehe mit der in der Bevölkerung beliebten Prinzessin Diana. Mit Dianas Unfalltod 1997 sank seine Beliebtheit auf einen absoluten Tiefpunkt.
Es sei ein weiter Weg für Charles gewesen, „das Publikum zurückzuerobern“, sagt seine Biografin Penny Junor. Die Begeisterung für den 73-Jährigen in der britischen Bevölkerung hält sich aber bis heute in Grenzen – die meisten Britinnen und Briten mögen seinen Sohn William viel lieber.