Demokraten bejubeln Gewinne im Kontext Wahlen in den USA
Erstmals seit der Wahl von Präsident Trump haben die Demokraten in den USA Grund zu feiern: In vier Bundesstaaten erzielt die Partei Wahlsiege, die als Signale gegen die Politik der US-Regierung gelten.
Die Demokraten in den USA haben den ersten großen Stimmungstest seit dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump gewonnen. Die Partei gewann neun Monate nach Beginn der zweiten Amtszeit des Republikaners die Gouverneursposten in Virginia und New Jersey. In New York siegte Politikneuling Zohran Mamdani bei der Bürgermeisterwahl. Auch in Kalifornien holte die Partei von Gouverneur Gavin Newsom ein richtungsweisende Ergebnis. Die Abstimmungen im Überblick:
34-Jähriger wird Bürgermeister von New York
Der linke Demokrat Zohran Mamdani hat übereinstimmenden Hochrechnungen von US-Medien zufolge die Bürgermeisterwahl in New York gewonnen. Der 34-Jährige lag nach Auszählung von mehr als 97 Prozent der Stimmen uneinholbar vorn, wie die Nachrichtenagentur AP und mehrere US-Fernsehsender auf Basis von Zahlen der New Yorker Wahlleitung meldeten. Mehr als zwei Millionen Menschen gaben ihre Stimme ab – nach Angaben der Wahlleitung so viele wie seit 1969 nicht mehr.
An der Spitze der größten Stadt der USA und als erster Muslim in diesem Amt könnte der charismatische Newcomer zu einem gewichtigen Gegenspieler von US-Präsident Donald Trump werden. Trump hatte noch kurz vor der Wahl damit gedroht, Bundesmittel für die Stadt auf das absolute Minimum zu begrenzen, sollte Mamdani gewinnen. Der von Trump unterstützte New Yorks frühere Gouverneur Andrew Cuomo landete rund zehn Prozentpunkte hinter Mamdani auf Platz zwei.
Spanberger wird erste Gouverneurin in Virginia
Die Demokratin Abigail Spanberger hat die Gouverneurswahl im Bundesstaat Virginia gewonnen. Die 46-Jährige besiegte die republikanische Vizegouverneurin Winsome Earle-Sears. Spanberger ist die erste Frau, die Virginia als Gouverneurin führt, und übernimmt das Amt des scheidenden republikanischen Gouverneurs Glenn Youngkin. Die ehemalige Kongressabgeordnete und CIA-Fallbeauftragte stellte in ihrer Kampagne wirtschaftliche Themen in den Vordergrund.
Spanbergers Parteikollegin Ghazala Hashmi gewann nach Berechnungen der Nachrichtenagentur AP die Wahl zur Vizegouverneurin. Hashmi ist die erste Amerikanerin indischer Herkunft und die erste Muslima, die dieses Amt bekleidet. Sie setzte sich gegen den Republikaner John Reid durch.
Sherrill verteidigt Gouverneursamt für die Demokraten in New Jersey
Mikie Sherrill ist zur Gouverneurin des US-Bundesstaats New Jersey gewählt worden. Die ehemalige Hubschrauberpilotin der Marine und vierfache Kongressabgeordnete besiegte den Republikaner Jack Ciattarelli, der von Präsident Trump unterstützt wurde. Sie festigt damit die demokratische Mehrheit in dem Bundesstaat, der bei Präsidentschafts- und Senatswahlen zuverlässig demokratisch wählt.
Die 53-Jährige konzentrierte sich im Wahlkampf, wie auch Spanberger in Virginia, auf Themen wie die Lebenshaltungskosten. Sherrill folgt als Gouverneurin ihrem Parteifreund Phil Murphy nach, der nach acht Jahren nicht erneut antrat.
Neue Wahlkreiszuschnitte in Kalifornien angenommen
Die Wählerinnen und Wähler im Bundesstaat Kalifornien haben einem Neuzuschnitt der Wahlkreise zugestimmt. Das gibt den Demokraten die Chance, bei den Kongresswahlen 2026 bis zu fünf zusätzliche Sitze zu gewinnen.
Damit kann der Vorstoß der Republikaner in Texas ausgeglichen werden, die dort auf Drängen von Präsident Trump ihre eigenen Wahlkreiskarten neu gezogen haben. Das Ergebnis könnte entscheidend dafür sein, welche Partei bei den Wahlen 2026 die Kontrolle über das US-Repräsentantenhaus erringt.
Die Initiative wurde von Gouverneur Gavin Newsom angestoßen, der die Wahlkreiszuschnitte als zentrales Instrument präsentierte, um Trumps Einfluss entgegenzuwirken und die amerikanische Demokratie zu schützen. Auch Ex-Präsident Barack Obama rief die Wähler öffentlich dazu auf, die Maßnahme zu unterstützen. Der bevölkerungsreichste Bundesstaat der USA entsendet aktuell neun republikanische und 43 demokratische Abgeordnete nach Washington, wo die Republikaner im Kongress nur eine knappe Mehrheit haben.
Source: tagesschau.de