Dauerregen und Sturmfluten: Tote und Verletzte durch Taifun gen Philippinen
In Südostasien hat ein Taifun die Philippinen erreicht. Trotz einer großen Evakuierungsaktion starben mindestens 26 Menschen. In den nächsten Tagen wird der Wirbelsturm in Vietnam erwartet.
Der Taifun „Kalmaegi“ ist über Teile der Philippinen gezogen. Der Wirbelsturm brachte orkanartige Böen, heftige Regenfälle und meterhohe Flutwellen. Nach Behördenangaben starben mindestens 26 Menschen. In den vergangenen Tagen hatten Katastrophenschützer 400.000 Menschen aus gefährdeten Gebieten in Sicherheit gebracht.
Auf den Philippinen war vor allem die Insel Cebu betroffen, wo ganze Ortschaften überflutet wurden. Autos, Lastwagen und sogar Schiffscontainer wurden von schlammigen Fluten mitgerissen. Allein auf Cebu habe es mindestens 21 Todesopfer gegeben, sagte Zivilschutz-Vizechef Rafaelito Alejandro. Die Behörden gingen davon aus, dass es noch weitere Opfer geben werde.
Bereits in den 24 Stunden vor dem Auftreffen des Taifuns an Land waren in der Region um die Provinzhauptstadt Cebu City laut dem staatlichen Wetterdienst 183 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Dies seien bereits deutlich mehr als der monatliche Durchschnitt von 131 Litern gewesen. Auch andere Inseln der Philippinen waren betroffen. Auf Mindanao stürzte ein Militärhubschrauber ab, der bei Rettungsmaßnahmen helfen sollte. Über Opfer machte die Armee keine Angaben.
Wetterdienst warnt vor Sturmfluten
Dem philippinischen Wetterdienst zufolge besteht weiter ein „hohes Risiko lebensbedrohlicher und zerstörerischer Sturmfluten mit Höhen von mehr als drei Metern innerhalb der nächsten 36 Stunden“, speziell in tiefer gelegenen oder ungeschützten Küstengebieten.
Jedes Jahr treffen durchschnittlich 20 Taifune auf die Philippinen. Im November 2013 starben mehr als 6.300 Menschen durch den Wirbelsturm „Haiyan“.
Sorge auch in Vietnam und Thailand
„Kalmaegi“ wird den Vorhersagen zufolge in den nächsten Tagen weiterziehen und wahrscheinlich am Donnerstag Vietnam erreichen. Dort hatten starke Regenfälle erst in den vergangenen Tagen für schwere Überflutungen gesorgt. Laut Katastrophenschutz starben mindestens 40 Menschen. Mehrere werden noch vermisst. Zehntausende Nutztiere ertranken.
Besonders betroffen war die Region um die Städte Hue, Hoi An und Da Nang, die bei Touristen sehr beliebt ist. Flüsse traten über die Ufer, Straßen und Häuser wurden überschwemmt. Manche Hochwassergebiete waren auch am Dienstag noch von der Außenwelt abgeschnitten.
Auch in Thailand, wo es schon seit Tagen für die Jahreszeit ungewöhnlich heftige Niederschläge gibt, könnte „Kalmaegi“ am Wochenende weiteren Starkregen bringen. Wie Medien unter Berufung auf die Meteorologiebehörde berichten, werden speziell nördliche Regionen, etwa rund um die bei Touristen beliebte Stadt Chiang Rai, betroffen sein.
Source: tagesschau.de