Conchita Wurst: „Ich liebe es, im Dialekt zu singen“
DIE ZEIT: Herr Neuwirth, mit welchem Instrument hat die Musikkarriere des kleinen Tom aus Bad Mitterndorf im Salzkammergut begonnen?
Tom Neuwirth: Mit einer Blockflöte, ganz klassisch. Irgendwann gab es die Möglichkeit, zur Klarinette zu wechseln und in der Trachtenmusikkapelle einzusteigen. Ich habe es bis zur zweiten Klarinette gebracht, für alles andere war ich dann wohl zu faul.
ZEIT: Ihre Eltern hatten – und haben noch immer – ein Wirtshaus im Dorf. Welche Musik lief dort?
Neuwirth: Radio Steiermark. Die haben Volksmusik und Schlager der Fünfzigerjahre gespielt. Und da habe ich gleich gemerkt, dass Schlager etwas in mir auslöst. Nana Mouskouri und all die anderen Frauenstimmen. Männerstimmen interessieren mich bis heute nicht so. Und dann kam Celine Dion, und ich dachte: Aha, so darf man auch singen? Ab dem Zeitpunkt war das Singen für mich viel spannender als irgendein Instrument.