Commerzbank muss Ex-Managerin in London für Diskriminierung entschädigen

Commerzbank-Schriftzug an einer Filiale in Berlin
Foto: ODD ANDERSEN / AFP
Die Commerzbank muss einer ehemaligen Managerin in London nach einem siebenjährigen Diskriminierungsverfahren 300.685 Pfund (rund 340.000 Euro) Schadensersatz bezahlen. Die Klägerin Jagruti Rajput hätte eine 60-prozentige Chance auf eine Beförderung gehabt, wäre sie nicht diskriminiert worden, hieß es in einem Urteil des Londoner Arbeitsgerichts.
Die Commerzbank zeigte sich von dem Urteil enttäuscht und will in Berufung gehen. »Die Bank strebt ein inklusives Arbeitsumfeld an und toleriert keine Diskriminierung am Arbeitsplatz – gleich welcher Art«, kommentierte das Institut. Die Anwälte von Jagruti Rajput waren zunächst für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Rajput hatte der Commerzbank eklatante Diskriminierung vorgeworfen. Sie war seit 2012 bei dem Institut in London beschäftigt und arbeitete als stellvertretende Leiterin der Abteilung Markets Compliance. Nach ihrer Rückkehr aus der Elternzeit warf sie der Bank vor, dass sie bei der Beförderung übergangen worden sei. Sie sei dadurch praktisch zurückgestuft worden, was zu suizidalen Gedanken und Panikattacken geführt habe. Rajput hatte 580.000 Pfund Schadensersatz gefordert.
Der Fall gehört zu den wenigen Diskriminierungsverfahren, die vor Gericht gehen: Die meisten Kläger einigen sich außergerichtlich mit ihren ehemaligen Arbeitgebern.