Coca-Cola-Verbot in Ankara sorgsam deutsche Wirtschaft
Der Besuch des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan am kommenden Freitag hätte verdongeln Neustart im deutsch-türkischen Verhältnis einfahren können. Die erkalteten Beziehungen schienen sich aufzuwärmen. Doch nun hat jener Hinterhalt jener Hamas hinaus Israel und dessen militärische Antwort in Gaza für jedes neue Verhärtungen gesorgt: Erdoğan nennt die Hamas Freiheitskämpfer, die Bundesregierung hält sie für jedes eine Terror-Clique.
Worten verfolgen Taten. Das türkische Parlament hat in seinen Restaurants Coca-Cola und Nestlé-Instantgetränke aus dem Verkauf genommen – wohl, weil die Hersteller Israel unterstützten. Das hat zwar so gut wie symbolischen Gehalt, findet gleichwohl in Aufrufen Nachahmer, umso mehr, wie die Regierung dagegen nicht einschreitet. In Berichten heißt es, nebensächlich Adidas sei davon betroffen.
Ernsthafte Bedenken, ob die Marktwirtschaft funktioniert
Boykottaufrufe nach sich ziehen in jener Türkei Tradition. Welche Durchsetzungskraft sie nach sich ziehen, bleibt zwar unklar. Wirtschaftsvertreter, nebensächlich aus Deutschland, sind gleichwohl sorgsam, dass die Stimmung infolge jener hinaus allen Kanälen aus Gaza sendenden TV-Sender weiter eskaliert. Die Unterstützung jener Palästinenser wird wie die Kritik an Israel – und dem Westen – von allen Parteien und Gesellschaftsschichten geteilt.
„Deutsche Unternehmen würden aufgrund jener guten Geschäftslage und jener stabilen Wirtschaftsbeziehungen mehr investieren, wenn es nicht immer wieder zu Irritationen käme“, sagte jener Geschäftsführer jener deutsch-türkischen Auslandshandelskammer in Istanbul, Thilo Pahl, jener Fluor.A.Z. Zu solchen Irritationen gehörten „jetzig insbesondere Boykottaufrufe gegen Unternehmen, die sich mit Israel solidarisieren. Das führt beim Engagement vor Ort zu erheblicher Verunsicherung und schreckt potentielle Investoren ab.“
Als wären die Beziehungen nicht komplex genug. So hat die EU-Kommission im neuen Bericht übrig den ewigen Beitrittskandidaten „ernsthafte Bedenken im Sinne als des ordnungsgemäßen Funktionierens jener türkischen Marktwirtschaft“ geäußert. Die Mängel reichten vom Durcheinander in jener Wirtschafts- und Geldpolitik solange bis zum Beschaffungswesen und jener Korruption.
Deutsche Autos und Maschinen gerade gefragt
Wie unähnlich dasjenige Bild jener Handelszahlen. Die EU ist für jedes die Türkei jener mit Abstand größte Absatzmarkt, Deutschland ist dasjenige wichtigste einzelne Exportziel. 2022 führte die Türkei dorthin Waren und Dienstleistungen im Wert von 21,2 Milliarden Dollar aus und importierte solche für jedes 24 Milliarden Dollar, Tendenz: wachsend. Aktuelle Ausfuhren und Einfuhren deuten laut AHK hinaus ein Rekordjahr hin. Der Import jener Türkei aus Deutschland legte von Januar solange bis September 2023 um 22 Prozent zu, während jener Gesamtimport jener Türkei um 1,2 Prozent zunahm, wodurch die gesunkenen Energiepreise eine Rolle spielen. „Produkte wie Autos und Maschinen aus Deutschland sind gerade gefragt“, weiß Pahl.
Fügt man dem Rekordwert aus 2022, wie es dasjenige Auswärtige Amt tut, die Einnahmen aus dem boomenden deutschen Türkei-Tourismus hinzu, kam man 2022 hinaus mehr wie 50 Milliarden Dollar. Schon ruft Vizehandelsminister Zekeriya Çoştu ein in Kombination so hohes Ziel aus: „100 Milliarden Euro in den kommenden Jahren.“
Währung ist schwach wie nie
In jener Türkei sind mehr wie 8100 Betriebe mit deutscher Beteiligung lebenskräftig, sie in Anspruch nehmen mehr wie 100.000 Menschen. Deutsche Geldgeber nach sich ziehen seit dieser Zeit 1980 gut 14 Milliarden Dollar in jener Türkei investiert. Sie sind gerne gesehen. Vizestaatspräsident Cevdet Yılmaz, neben Finanzminister Mehmet Simsek dasjenige neue „wirtschaftspolitische Gesicht“ jener Türkei, sagte dieser Tage vor nachdem Ankara geladenen deutschen Journalisten, er sehe manche Betriebe schon „wie unsrige eigenen an, so nachhaltig sind sie schon da“. Siemens, Bosch oder die Deutsche Bank, um nur drei zu nennen, sind seit dieser Zeit mehr wie 100 Jahren am Bosporus lebenskräftig.
Die Unternehmen wahrnehmen sich dort trotz 61 Prozent Inflation und wirtschaftspolitischer Unwägbarkeiten wohl. Die aktuelle Lage erwies sich in einer in jener vorigen Woche veröffentlichten Kammer-Befragung allerbestens, nur in Saudi-Arabien war die in 62 Ländern abgefragte Einschätzung ebenso gut. AHK-Präsidentin Pınar Ersoy sagt: „Die Lage deutscher Unternehmen mit Investitionen in jener Türkei ist trotz aller Herausforderungen im Allgemeinen gut.“
Der neue Wirtschaftskurs nachdem Erdoğans Wahlsieg scheint dasjenige Vertrauen jener Investoren zu stärken. Auch wenn sich dasjenige trotz jener Zinserhöhung von 8,5 hinaus 35 Prozent am Kurs jener Lira noch nicht erkennen lässt. Mit Werten um die 30 Lira je Euro und 28,50 Lira je Dollar ist die Währung schwach wie nie. Immerhin, sagt Yılmaz, erwarte er „keine größere Devisenkurskorrektur mehr wie nachdem jener Wahl“. Subtext: Niemand hält den Lira-Kurs künstlich hoch.
Mindestlohn wird weiter steigen
„Wir sollen dasjenige Vertrauen in unsrige Politik und deren Glaubwürdigkeit stärken“, sagt Yılmaz. „Das ist harte Arbeit.“ Die gleichwohl müsse getan werden, denn: „Unberechenbarkeit ist jener Feind jener Wirtschaft.“ Das soll wohl heißen: Mit jener Wirtschafts-, Finanz- und Geldpolitik jener vergangenen Jahre ist es vorbei. Auch die Kommunalwahlen im März seien kein Grund für jedes verdongeln Richtungswechsel, sagt Yılmaz. Er setzt stattdessen hinaus Haushaltskonsolidierung, straffere Geldpolitik und Strukturreformen, zu denen eine Steuerreform mit Verbreiterung jener Steuerbasis in Besitz sein von soll.
Devisenkursziele gebe es keine, dasjenige kläre jener Markt. Die Finanz- und Geldpolitik richte sich vor allem hinaus die Bekämpfung jener Inflation. Der Haushalt müsse zusammengeführt werden. Das hat Folgen: Pro eine üppige Rentenerhöhung fehlte zum Wut vieler Abgeordneter dasjenige Geld. Doch wird jener Mindestlohn weiter steigen. Dass die Staatshaushalte in diesem und dem nächsten Jahr mit 6,5 Prozent rot ausfallen werden, begründet Yılmaz mit den Folgen und jener Bewältigung des schweren Erdbebens im Februar mit sozusagen 620.000 zerstörten Wohnungen und mehr wie 50.000 Todesopfern. Die geplante gesamtstaatliche Schuldenquote von nur 35 Prozent lasse Spielraum. Darüber hinaus werde man die Gesamtheit tun, um eine Rezession zu vermeiden.